Lörrach Cannabis-Konsum ist alles andere als harmlos

Die Oberbadische
Die Organisatoren der Suchtpräventionswoche (v. l. sitzend): Matthias Müller, Christina Hans (HTG), Stefanie Müller, Sonja Mohren, Lena Wehrle (Villa Schöpflin), Stefan Wiedenbauer (Hebel-Gymnasium). Stehend v. l.: Bernhard Gresslin, Daniel Ott, Michael Hellmann und Peter Eichin. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Suchtprävention: Einwöchiger Workshop am Campus Rosenfels in Kooperation mit Villa Schöpflin

Von Manfred Herbertz

Lörrach. Alkohol, Cannabis & Co. – Gemeinsam Verantwortung übernehmen“, heißt eine Präventionswoche, die vom 24. bis 28. September auf dem Campus Rosenfels stattfindet und sich vor allem an die Schüler der Klassen 9, 10 und Kursstufe 1 wendet. Veranstaltet wird sie vom Hans-Thoma-Gymnasium, Hebel-Gymnasium und der Theodor-Heuss-Realschule zusammen mit dem Referat Suchtprävention des Polizeipräsidiums Freiburg und der Villa Schöpflin.

Großer Bedarf an Cannabis-Prävention

Im Pressegespräch erläuterten die Vertreter der beteiligten Schulen und Organisationen gestern den Hintergrund der Veranstaltung, die das Bewusstsein im Umgang mit Cannabis schärfen soll. Unterstützt wird das Projekt, wie Michael Hellmann, Suchtbeauftragter des Landkreises erklärte, aus Mitteln des LIFE-Programms im Rahmen der Sozialstrategie des Kreises.

Peter Eichin, Geschäftsführer der Villa Schöpflin, betonte, es bestehe großer Bedarf an Cannabis-Prävention an den Schulen im Landkreis. Am Campus habe man die Möglichkeit, eine große Anzahl von Schülern, rund 700 werden direkt angesprochen, mit der Veranstaltung zu erreichen. „Wir versprechen uns davon einen Mehrwert und wollen aus dieser Aktion Spielregeln und Verhaltensweisen entwickeln, die man später auch in andere Schulen im Kreis weitertragen kann“, erklärte Eichin.

Daniel Ott von der Villa Schöpflin stellte das Programm vor: Alle 9. Klassen werden am Workshop „Cannabis – quo vadis?“ teilnehmen. Ziel sei es, Nichtkonsumenten darin zu stärken, weiterhin abstinent zu bleiben und Konsumenten zum Nachdenken über die Gefahren anzuregen. Auch soll mit den Mythen und Vorurteilen über den Konsum aufgeräumt werden. Zudem wollen die Veranstalter der Verharmlosung des Cannabiskonsums durch die Diskussion um die Legalisierung der Droge entgegentreten.

Vertraulichkeit wahren ohne Moralkeule

Das Ergebnis des Workshops wird auch den Eltern präsentiert. Dabei soll verdeutlicht werden, wie wichtig die Cannabisprävention ist. Man habe festgestellt, so Ott, dass das Thema in den Familien im Gegensatz zur Diskussion um Alkohol eher tabuisiert werde. Auch hier wolle man Aufklärung leisten und das komplette Hilfesystem vorstellen.

Mit im Boot ist auch die Polizei. Diese wird in Person von Thomas Österlin und Roland Kiy über die strafrechtlichen und führerscheinrechtlichen Folgen des Cannabiskonsums sprechen, erläuterte Bernhard Gresslin von der Polizei Lörrach. „Wir wollen niemand überreden“, sagte Peter Eichin und man werde nicht die Moralkeule schwingen. Stattdessen sollen Wege aufgezeigt und darüber informiert werden, wie das Gehirn junger Menschen anders als das von Erwachsenen auf Cannabis reagiert. Man wolle mit der Veranstaltung die Vertraulichkeit wahren und gleichzeitig ein offenes Klima schaffen. Aus diesem Grund wird die Polizei auch nicht an allen Veranstaltungen teilnehmen.

Die beteiligten Schulen tragen das Konzept vollumfänglich mit. THR-Schulleiterin Sonja Mohren freute sich, dass man eine derart konzentrierte Präventionsveranstaltung durch die Villa Schöpflin auf dem Campus bekomme. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass das eine tolle Veranstaltung wird.“ Stefanie Müller, Schulleiterin des Hebel-Gymnasiums ergänzte: „Das ist eine Superchance.“

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