Lörrach Chancen schaffen Perspektiven

Die Oberbadische

Hieber macht positive Erfahrungen mit spanischen Azubis

Von Bernhard Konrad

Lörrach. „Erzählt mir doch nich, dasset nich jeht!“ – die berühmten Worte der zupackenden Berliner Biologin und Politikerin Regine Hildebrandt treffen auch den Geist eines Projekts, mit dem Hieber’s Frische Center seit dem vergangenen Jahr für Aufsehen sorgt. Während allenthalben über Fachkräftemangel geredet wird, gibt Hieber in Kooperation mit iDEA (Instituto Dual Espana Alemañia) jungen Leuten aus Spanien die Möglichkeiten, im Markgräflerland eine Ausbildung zu absolvieren – und zwar auf wichtigen Positionen: im Verkauf, an den Frische-Theken, wo der Kundenkontakt von besonderer Bedeutung ist. Am Dienstagabend hat Carolin Pfau, Personalentwicklerin bei Hieber, vor der Internationalen Kommission der Stadt Lörrach über das Projekt berichtet, in das auch die Kaufmännische Schule involviert ist.

Chancen schaffen Perspektiven: In den vergangenen Jahren gestaltete sich die Suche nach Auszubildenden für die Frische-Theken von Hieber stets als äußerst schwieriges Unterfangen. Mit diesem Projekt schlägt das Binzener Unternehmen neue Wege in der Personalrekrutierung ein und eröffnet gleichzeitig jungen Menschen aus dem Raum Barcelona neue berufliche Möglichkeiten in Südbaden. Und: Mit der Maßnahmen werde keinem einzigen geeigneten Bewerber aus Deutschland eine Ausbildungsstelle weggenommen, betonte Pfau.

Die Azubis haben bereits in ihrer Heimat Kenntnisse der deutschen Sprache erworben, diese werden während der Ausbildung vertieft. „Wir werfen die jungen Menschen nicht ins kalte Wasser“, sagte Pfau bereits im Mai vergangenen Jahres im Gespräch mit unserer Zeitung. Das Unternehmen sei den neuen Mitarbeitern auch bei allgemeinen Fragen der Integration behilflich.

Nach der Vorbereitungsphase, die auch Praktika beinhaltete, begann im Herbst offiziell die Ausbildung in den Hieber-Märkten. Zwischenzeitlich sei der ein oder andere zwar abgesprungen, indes sei sie zuversichtlich, dass die verbleibenden 14 Azubis ihre Ausbildung beenden werden. Trotz hoher Motivation gibt es für die sechs Abbrüche überwiegend einen einfachen, aber gewichtigen Grund, dem kaum beizukommen ist: Heimweh. „Wir machen uns keine Vorstellung davon, wie schwierig das ist, alleine in ein fremdes Land zu gehen. Die Unterschiede werden ja erst nach der Ankunft richtig deutlich“, sagte Stadträtin Ursula Vollmer (CDU) in der Kommission.

Dennoch: Die Entwicklung der Azubis ist ermutigend. Manch einer sei noch etwas schüchtern, gleichwohl hätten sich die Sprachkenntnisse überwiegend sehr gut entwickelt. Auch die Rückmeldungen der Kunden seien positiv. Pfau: „Die spanischen Azubis bringen mitunter frischen Wind hinter die Frische-Theke.“

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