Lörrach Corona verändert die Zentren der Stadtgesellschaft

Die Oberbadische
Bibliotheksleiterin Sabine Dietrich (v. r.) und die Mitarbeiter Maike Wilsch, Thu Minh Nguyen, Björn Hub und Miroslava Praskova                                                                                                                                                                                            Foto: Nico Talenta Foto: Die Oberbadische

Pandemie: Trotz des zweiten Lockdowns ist die Stadtbibliothek weiter geöffnet / Verkauf von Digitalmedien steigt

Lörrach (nta). Bildungseinrichtungen wie Schulen und Kindergärten sollen während des zweiten Lockdowns weiterhin geöffnet bleiben. Das gilt auch für die Lörracher Stadtbibliothek. „Zu Beginn der Corona-Pandemie war es für viele ein Schock, dass sie unsere Einrichtung nicht mehr im gewohnten Maß nutzen durften“, sagt Leiterin Sabine Dietrich. Die meisten Kunden seien nun froh, dass die Bibliothek mit Einschränkungen weiter geöffnet haben darf.

Allerdings sei, wie in allen öffentlichen Bereichen, ein Mund-Nasen-Schutz und der Mindestabstand von eineinhalb Metern auch beim Besuch der Kultureinrichtung Pflicht. Die Möglichkeiten für das sonst gemütliche Zusammensitzen oder entspannte Lesen mussten gestrichen werden.

„Die Bibliothek konzentriert sich momentan auf das rein funktionale Ausleihen und Zurückgeben“, erklärt Dietrich. Unter normalen Umständen lebe die Atmosphäre in der Bibliothek davon, dass Besucher Tische und Stühle ohne zu fragen so verschieben dürften, wie es ihren Bedürfnissen entspricht. Durch die Einschränkungen verliere die Bibliothek nun etwas von ihrer Seele als Ort der Begegnung, bedauert Dietrich. Auch die Laufrichtungen sind vorgegeben, und Kunden werden einzeln vor der Eingangstüre nach drinnen gebeten.

Kooperationen mit Schulen seien durch die Lockerungen im Sommer gerade wieder angelaufen und müssen jetzt erneut zurückgefahren werden. Diverse Veranstaltungen mussten abgesagt werden. „Dabei ist es unter Hygiene-Gesichtspunkten einfacher, eine Veranstaltung zu organisieren, bei der klar ist, wer an welchem Platz sitzt, als die generelle Öffnung zu organisieren“, sagt Dietrich. Das läge daran, dass sich die Menschen in den Räumen frei bewegen, um zu den gewünschten Medien zu gelangen.

Das sonst während den Öffnungszeiten oft volle Haus verliere durch die Pandemie seinen Status als „öffentliches Wohnzimmer“, sagt die Stadtbibliotheksleiterin: „Ich habe schon von Kindern und Jugendlichen gehört, dass sie nicht wissen, wo sie sich nun treffen sollen.“ Gleichzeitig steige der Verkauf von Digitalmedien über die Homepage.

Dieser habe den Vorteil, dass diese nicht wie handelsübliche Bücher bei der Rückgabe in Quarantäne müssen. Im Frühjahr noch sei jedes Buch und jede DVD bei der Rückgabe eine ganze Woche in einem Raum eingelagert worden. „Durch die neuen Entwicklungen konnten wir die Quarantäne für Medien auf einen Tag begrenzen.“

Die Aufenthaltszeiten der Besucher sollen laut Dietrich so kurz wie möglich gehalten werden: „Wir haben keine genauen Einschränkungen, aber Kunden können sich leider nicht mehr zeitlich unbegrenzt bei uns aufhalten.“

Das 15-köpfige Bibliotheksteam ist trotz allem froh, nicht erneut schließen zu müssen. Die Öffnungszeiten sind nach den angepassten Zeiten im Sommer mittlerweile wieder normal. Die Stadtbibliothek kann wie gewohnt dienstags und freitags von 10 bis 18 Uhr besucht werden. Am Donnerstag ist eine Stunde länger geöffnet, von 10 bis 19 Uhr. Mittwochs von 14 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 16 Uhr. Sonntag und Montag bleibt die Einrichtung geschlossen.

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