Die Figuren werden in Handarbeit hergestellt und übers ganze Jahr vielfach eingesetzt: im Religionsunterricht, in Kindergärten, als Krippenfiguren oder während der Predigt in der Kirche. Ilse Born hat dabei ein ganz spezielles System entwickelt. Die Figuren sind alle gleich aufgebaut, zwischen 30 Zentimeter und einem Meter groß. Sie bestehen aus einem Grundgestell, das von behinderten Menschen hergestellt wird. Dieses wird mit Bleifüßen versehen, ein Quader als Kopf gefertigt, dann wird der Körper aufgebaut, Hände und Füße modelliert und mit Natur-Stoffen eingekleidet. Der ganze Prozess dauert um die acht Stunden. Gesichter haben die Figuren keine. Dies erlaube den Betrachtern größeren Interpretationsspielraum, erklärt Ilse Born. Allein die Haltung drücke Befindlichkeiten und Stimmungen bestens aus.
Gezeigt werden Szenen von der Ankündigung der Geburt Jesu, die Weihnachtsszene wird gleich zwei Mal interpretiert. König Herodes und die Weisen aus dem Morgenlande oder die Rückkehr aus Ägypten sind weitere Stationen. Gerade bei letzterem ließen sich bestens aktuelle Bezüge herstellen, wenn man an das große Thema Flucht und Migration denke, erläutert Born.
Faszinierend detailreich sind die Szenen: Kulissen, Tierfigürchen, Stroh, Utensilien – sie alle schaffen gemeinsam Szenen, die spielerisch und authentisch die Entdeckerlust wecken. „Es ist immer wieder erstaunlich, auf welch verschiedene Details die Betrachter achten. Und man entdeckt wirklich jedes Mal etwas neues“, sagt Nicole Isemann, die Leiterin des Oberlin-Kindergartens, der regelmäßig mit solchen Figuren arbeitet.