Lörrach Das „echte“ Weihnachten

Die Oberbadische
Pfarrer Markus Schulz, Nicole Isemann und Ilse Born mit einer Gruppe biblischer Figuren Foto: Gabriele Hauger Foto: Die Oberbadische

Ausstellung: Figuren erzählen ab 1. Dezember die Geschichte von Bethlehem in der Christuskirche

„Weihnachten – Lichterfest oder mehr?“ – unter diesem Titel wird ab 1. Dezember eine Ausstellung mit biblischen Figuren die Geschichte von Bethlehem erzählen. Rund 100 Figuren werden dafür in der Lörracher Christuskirche zu verschiedenen Stationen der Weihnachtsgeschichte gruppiert.

Von Gabriele Hauger

Lörrach. „Ziel dieses Gemeinschaftprojekts ist es, Weihnachten wieder ins Bewusstsein der Menschen zu rücken. Und zwar nicht den amerikanischen Weihnachtsmann-Kitsch mit Renntier Rudolph, sondern die echte Weihnachtsgeschichte aus der Bibel“, erklärt Pfarrer Markus Schulz.

Gemeinsam mit der Puppenbauerin und Hauptinitiatorin Ilse Born sowie Erzieherinnen vom Oberlin-Kindergarten wird die Ausstellung auf die Beine gestellt. Es ist bereits die dritte Ausstellung mit Puppenfiguren, die in der Christuskirche organisiert wird: Bereits umgesetzt wurden Expositionen zu Ostern und zum Luther-Jahr, die allesamt auf große Resonanz stießen, sagt Schulz beim Pressegespräch.

Die Ausstellung richtet sich an alle Altersklassen: Organisiert werden Führungen für Kindergartengruppen, Schulklassen, Seniorenkreise oder andere Gruppierungen, die gebucht werden können. Außerdem geben Begleittexte Informationen zu den einzelnen Stationen. Zudem gehen die Organisatoren neue Wege: Mit der „action bound“-App kann man die Ausstellung auch am Smartphone erleben, es gibt dazu ein Quiz, das alles soll insbesondere Jugendliche ansprechen.

Die Figuren werden in Handarbeit hergestellt und übers ganze Jahr vielfach eingesetzt: im Religionsunterricht, in Kindergärten, als Krippenfiguren oder während der Predigt in der Kirche. Ilse Born hat dabei ein ganz spezielles System entwickelt. Die Figuren sind alle gleich aufgebaut, zwischen 30 Zentimeter und einem Meter groß. Sie bestehen aus einem Grundgestell, das von behinderten Menschen hergestellt wird. Dieses wird mit Bleifüßen versehen, ein Quader als Kopf gefertigt, dann wird der Körper aufgebaut, Hände und Füße modelliert und mit Natur-Stoffen eingekleidet. Der ganze Prozess dauert um die acht Stunden. Gesichter haben die Figuren keine. Dies erlaube den Betrachtern größeren Interpretationsspielraum, erklärt Ilse Born. Allein die Haltung drücke Befindlichkeiten und Stimmungen bestens aus.

Gezeigt werden Szenen von der Ankündigung der Geburt Jesu, die Weihnachtsszene wird gleich zwei Mal interpretiert. König Herodes und die Weisen aus dem Morgenlande oder die Rückkehr aus Ägypten sind weitere Stationen. Gerade bei letzterem ließen sich bestens aktuelle Bezüge herstellen, wenn man an das große Thema Flucht und Migration denke, erläutert Born.

Faszinierend detailreich sind die Szenen: Kulissen, Tierfigürchen, Stroh, Utensilien – sie alle schaffen gemeinsam Szenen, die spielerisch und authentisch die Entdeckerlust wecken. „Es ist immer wieder erstaunlich, auf welch verschiedene Details die Betrachter achten. Und man entdeckt wirklich jedes Mal etwas neues“, sagt Nicole Isemann, die Leiterin des Oberlin-Kindergartens, der regelmäßig mit solchen Figuren arbeitet.

Generationenübergreifend sollen diese Szenen die Besucher ansprechen und informieren. „Besonders bei den Kindern ist es immer wieder bewegend zu sehen, wie begeistert und fantasievoll sie auf die Szenen reagieren“, weiß Pfarrer Schulz aus Erfahrung. Und freut sich schon jetzt auf die Geschichte von Bethlehem in seiner Kirche.  1. Dezember bis 6. Januar in der Christuskirche; Di., Fr., Sa., 14.30 bis 17.30 Uhr, So. 12 bis 15 Uhr; Sa. und Fr. findet parallel das Café Kirche statt: 14.30 bis 17.30 Uhr. Kontakt für Führungen: Sr. Hanni Bundrück, Tel. 07621/583 54 18 oder hanni.bundrueck@dmh-chrischona.org; es erscheint ein Fotoband zur Ausstellung; Vernissage: Sonntag, 1. Dezember, 10.10 Uhr im Gottesdienst

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