Doch dieser Aufschwung wurde mit dem Teil-Shutdown Anfang November wieder zunichte gemacht. Nicht weil die Geschäfte, sondern die Gastronomie schließen musste.
Schon damals schwante Hans-Werner Breuer, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes Pro Lörrach, nichts Gutes: „Wenn die Kunden in der Stadt sich nicht mehr hinsetzen und keinen Kaffee mehr trinken oder etwas essen können, dann verspüren sie auch keine Lust, einzukaufen. Dann besorgen sie nur das Notwendigste und fahren nach Hause. Insofern ist auch der Einzelhandel, der geöffnet haben darf, von den Einschränkungen stark betroffen.“
Laut Ziegler-Jung gilt dies nicht in gleichem Maße für alle Sortimente. Die Modegeschäfte seien sicher stärker gebeutelt, zumal der November für sie ein wichtiger Umsatz-Monat sei.
Für die Schließung von Geschäften will die Wirtschaftsförderin außerdem nicht nur die Pandemie verantwortlich machen. Es sei durchaus möglich, dass ein Geschäft schon vorher in Schwierigkeiten gewesen sei und die Shutdowns im Frühjahr und jetzt wieder „das Fass zum Überlaufen gebracht haben“. Auch auslaufende Mietverträge können ein Grund für eine Geschäftsaufgabe sein. Bei Ketten müsse noch die Gesamtstrategie von Konzernen berücksichtigt werden, nicht nur die Situation einer Filiale.
Auch die hohen Mieten in Lörrach, „die häufig an der oberen Kante vergleichbarer Städte angesiedelt sind“, bewertet Ziegler-Jung kritisch. Dennoch glaubt sie, „dass in unseren inhabergeführten Geschäften gute Kaufleute tätig sind, und dass diese durchhalten, denn das macht unsere Einzigartigkeit aus“.