Lörrach „Das hat einen Abschluss verdient“

Nils Straßel
Auf ein rauschendes Fest müssen die diesjährigen Abiturienten verzichten. Foto: Die Oberbadische (Archiv)

Schule: Zwei Lörracher Abiturienten zur coronabedingten Absage der diesjährigen Abibälle

Lörrach - Der Abiball ist für viele Schüler der große Abschluss eines wichtigen Lebensabschnitts – und genau dieses rauschende Fest fällt nun aufgrund der Einschränkungen in der Corona-Krise aus. Unsere Zeitung hat bei Abiturienten von Hans-Thoma- (HTG) und Hebel-Gymnasium nachgefragt, wie ihre Abschlussjahrgänge damit umgehen und ob eine Alternative in Planung ist.

„Zum jetzigen Zeitpunkt sind Abiball und Abistreich abgesagt“, sagt Sebastian Brandsch vom HTG. Als Mitglied des Abitur-Organisationskomitees ist er natürlich enttäuscht, dass die Schüler ihre Ideen und Pläne für das Fest nicht umsetzen können. Immerhin: Der Druck einer Abi-Zeitung und die Veranstaltung einer Motto-Woche, bei der die Abiturienten täglich mit anderen Verkleidungen zur Schule kommen, sei noch möglich, so Brandsch.

Außerdem stehe das Komitee im Gespräch mit der Schulleitung des HTG, damit der Abiball eventuell noch auf andere Weise stattfinden kann: „Vielleicht könnten wir in mehreren kleinen Gruppen feiern und besonders darauf achten, alle Hygieneregelungen zu berücksichtigen. Das ist zwar sehr unwahrscheinlich, doch die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.“

Selbst wenn eine traditionelle Abifeier in naher Zukunft nicht möglich ist, sind die Schüler entschlossen, etwas auf die Beine zu stellen: „Wenn die Krise vorbei ist, möchten wir als Abiturjahrgang auf jeden Fall noch eine Feier organisieren. Die Schule hat für so lange Zeit unser Leben bestimmt – Das hat einen ordentlichen Abschluss verdient. Ob das in Zusammenarbeit mit dem HTG passiert – oder was wir überhaupt tun werden, wissen wir aktuell noch nicht“, erklärt Brandsch.

Die Situation nebenan am Hebel-Gymnasium ist ähnlich: Laut Sina Schwarzwälder – Schülersprecherin und Mitglied des Abiball-Organisationsteams – war die Planung der großen Abschlussfeier fast fertig: „Die Alemannenhalle in Maulburg war bereits für den 4. Juli reserviert, Catering und Technik hatten wir auch schon geklärt. Wir sind schon sehr enttäuscht, dass diese Arbeit jetzt umsonst war.“

Am Hebel-Gymnasium finden die feierliche Zeugnisvergabe und der von Schülern organisierte Abiball seit zwei Jahren getrennt voneinander statt. Während auch die „Hebel“-Abiturienten mit Blick auf den Ball derzeit noch keinen „Plan B“ haben, soll die offizielle Zeugnisvergabe vielleicht noch stattfinden. „Wir sprechen aktuell mit der Schulleitung über mögliche Veranstaltungsformen. Wegen den Corona-Maßnahmen bleiben uns leider nicht viele Möglichkeiten. Was wir genau machen werden, wissen wir also noch nicht“, erklärt Schwarzwälder.

Das ursprünglich für den Abiball – durch Spenden und Kuchenverkäufe in der Innenstadt – gesammelte Geld werde aktuell für die Finanzierung von T-Shirts, Pullovern und Abi-Zeitung verwendet. Es könne allerdings vielleicht auch für eine festliche Zeugnisvergabe mit den Familien der Schüler genutzt werden.

Eine Abschlussparty mit der ganzen Stufe nach der Corona-Krise nachzuholen, hält Schwarzwälder für schwierig. Das Problem sei, dass sich die Schüler nach den Abitur-Prüfungen in alle Richtungen verteilen: „Manche werden studieren, andere gehen auf Reisen – dann wird es schwer möglich sein, alle zusammenzukriegen.“

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