Lörrach „Das ist ein 1A-Gewerbestandort“

Regine Ounas-Kräusel und Kristoff Meller
Das Gebiet rund um die Lauffenmühle soll genau unter die Lupe genommen werden. Foto: Kristoff Meller

Stadtentwicklung: Lauffenmühle-Areal und angrenzende Gebiete werden genauer untersucht.

Lörrach-Haagen - Die Stadt will das Lauffenmühle-Areal als Gewerbefläche weiter entwickeln, wenn das Unternehmen Ende Juli schließt. Dafür sollen das Gelände selbst und angrenzende Flächen – der Bahnhof Haagen, das Füssler-Areal und bis zum Recyclinghof – untersucht werden.

Nach dem Ortschaftsrat Haagen am Dienstag erteilte dazu auch der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) am Donnerstag seine Zustimmung, ebenso wie den Vorschlag, dass die Stadt ein Vorkaufsrecht für all diese Flächen erhält.

Das Gelände der Firma Lauffenmühle gehört einem Privateigentümer, der nicht mit dem Firmeneigentümer identisch ist. Damit die Stadt in Zukunft dennoch die Entwicklung des Geländes steuern kann, hat der Gemeinderat im Juli 2018 beschlossen, für das Areal einen Bebauungsplan aufzustellen. Außerdem beschloss der Gemeinderat ein Vorkaufsrecht für die Stadt (wir berichteten).

Nun will die Stadt untersuchen lassen, wie das Gelände städtebaulich entwickelt werden könnte. Anhand der Untersuchung soll auch entschieden werden, ob das Areal als Sanierungsgebiet ausgewiesen werden kann, für das es Zuschüsse gäbe.

Es geht um die Erhaltung und Schaffung von Gewerbeflächen, um die Anbindung des Geländes an Brombach und darum, dass neu angesiedelte Betriebe die Anwohner in Brombach nicht stören. Damit das Areal zusammen mit dem Bahnhof Haagen und angrenzenden Flächen entwickelt werden kann, schlägt die Stadtverwaltung vor, diese Gebiete ebenfalls in die Untersuchungen einzubeziehen. Auch das Vorkaufsrecht, das bisher nur für das Areal Lauffenmühle gilt, soll auf diese Gebiete ausgedehnt werden.

Ulrike Krämer (CDU) bezeichnete diesen Vorschlag im Ortschaftsrat als optimal: „Lörrach braucht neue Gewerbeflächen.“ Sie fände es gut, wenn das Umfeld des Bahnhofs Haagen aufgewertet würde, sagte Christa Rufer (SPD). Sie wollte zudem wissen, was dann mit der Wohnung im Bahnhofsgebäude passiere und erkundigte sich nach Fördergeldern. Sobald es um die Städtebauförderung gehe, werde man alle Gebäude anschauen, versicherte Gerd Haasis, Kommissarischer Leiter der Stadtplanung im Rathaus. Auch die Wohnung am Bahnhof werde man berücksichtigen, weil das Gebäude nicht mehr der Bahn gehöre. Jetzt sei es dafür aber noch zu früh.

Auf die Frage eines Bürgers antwortete Stadtplaner Alexander Nöltner, dass der Boden des Areals auf Schadstoffe untersucht werde.

„Für unser Ziel müssen wir genauer auf die Grundstücke blicken und das Gebiet in einem größeren Radius anschauen“, verdeutlichte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic im AUT. Durch mehrere Ortsbegehungen habe die Stadt zudem bereits neue Erkenntnisse gewonnen, ergänzte Gerd Haasis.

„Es ist wichtig, dass das Gebiet erweitert wird. Der Bahnhof Haagen ist von seiner Außenwirkung ein reines Trauerspiel“, sagte Gerd Wernthaler (Grüne). Dies konnte Ortsvorsteher Horst Simon (SPD) nur bestätigen. Auch wenn das Gebäude von der Bahn an Dritte verkauft wurde, dürfe man es „nicht weiter vergammeln lassen“. Der Bahnhof sei „eine schlechte Visitenkarte“ für die Stadt, beklagte Simon. Auch die Parkplatzsituation für Radfahrer müsse verbessert werden.

Thomas Vogel (Freie Wähler) sprach sich für ein künftiges Misch- statt einem reinen Gewerbegebiet aus. „Das ist ein 1A-Gewerbestandort“ entgegnete jedoch Neuhöfer-Avdic, weshalb die „Hauptzielrichtung“ der Stadt klar gewerblich sei. An den Randbereichen müsse man aber schauen, zumal die Wohnbebauung an einigen Stellen „sehr nah rangekommen“ sei.

Noch befinde man sich aber in der „vorbereitenden Untersuchung“, betonte die Bürgermeisterin. Die Mobilitätssituation sei dabei jedoch als Thema „gesetzt“. Zumal sich Neuhöfer-Avdic durchaus mehr Dichte und Arbeitsplätze vor Ort vorstellen kann, was wiederum auch mehr Frequenz bedeuten würde.

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