Lörrach Das Jazztone sucht nach neuen Wegen

Regine Ounas-Kräusel
Damit die Türen des Jazztone sich auch weiterhin regelmäßig öffnen können, müssen die Aufgaben auf vielen Schultern verteilt werden. Foto: Regine Ounas-Kräusel

Nach dem Tod von Gründer und Motor Werner Büche sieht der Verein die Mitglieder stärker gefordert. Es gelte, die Arbeiten auf mehrere Schultern zu verteilen, um sowohl den verein als auch den Club selbst zu sichern, hieß es im rahmen einer außerordentlichen Versammlung.

Der Gründer und Motor des Jazztone war am 26. April gestorben. Büche habe den Club 68 Jahre lang geführt und fast 1300 Konzerte auf hohem Niveau organisiert, sagte Vorstandsmitglied Dietmar Ernst bei einer außerordentlichen Jahresversammlung des Vereins „Jazz Club 56 Lörrach“ am Freitag. Das wolle man fortführen.

Zur Versammlung eingeladen waren Vereinsmitglieder und alle Interessierten. Dem Vorstand ging es darum, die umfangreichen Aufgaben zur Weiterführung des Jazztone auf möglichst viele Schultern zu verteilen. Für jede Aufgabe solle in Zukunft ein Zweierteam bereitstehen, hieß es. Die Aufgaben müssten neu verteilt werden, weil Büche mit seinen exzellenten Verbindungen zur Jazzszene und seinem unermüdlichen Einsatz im Jazztone naturgemäß eine große Lücke hinterlässt.

Zu den vielfältigen Aufgaben im Jazzclub gehören: Gestaltung des Programms und Kontaktpflege zu den Künstlern, praktische Organisation der Konzerte von Gema bis Hotelbuchung, Werbung und Pflege der Internetseite, Kooperationen mit anderen Kultureinrichtungen, das Streamen der Konzerte und vieles mehr.

Tadelloser Ruf in der Szene

In der aktuell schwierigen Situation komme dem Jazztone zu Gute, dass es dank Werner Büche einen hervorragenden Ruf habe, sagte Schriftführer Felix Herrmann. In der Regel kämen die Musiker von sich aus und fragten wegen eines Auftritts an. Das Konzertprogramm stehe schon bis zum Frühjahr 2025, ergänzte der zweite Vorsitzende Jacek Beresowski.

Für den Posten des ersten Vorsitzenden hat der Verein „Jazz Club 56 Lörrach“ bereits einen Kandidaten: Felix Herrmann erklärte sich bereit, bei der regulären Mitgliederversammlung Anfang 2025 zu kandidieren. Weiter machen will Kassiererin Gabi Schwald. Der zweite Vorsitzende Jacek Beresowski will aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidieren, aber weiterhin mitarbeiten. Auch weitere verantwortlich tätige Vereinsmitglieder wollen aktiv bleiben.

Ein paar Besucher der Versammlung wollten über die künftige Ausrichtung des Jazztone diskutieren. Ein Mann fragte zum Beispiel, wie man jüngere Leute für den Jazz begeistern könnte. Der Vereinsvorstand bestand aber darauf, zunächst die notwendigen Aufgaben zu verteilen, um den Club weiterführen zu können. Folgendes Vorgehen wurde vereinbart: Der Vorstand informiert nochmals in einer Rundmail über alle anfallenden Aufgaben. Wer mitarbeiten will, meldet sich bis zum 14. Juli per E-Mail.

Kooperationen als Idee

Nur kurz kamen Überlegungen zur künftigen Arbeit zur Sprache: Felix Herrmann schlug vor, Kooperationen mit anderen Kultureinrichtungen wie dem Jazzclub „Bird’s Eye“ in Basel, in Lörrach oder auch in Freiburg auszubauen. Überlegt wurde auch, ob das Jazztone in Zukunft seine Konzerte weiterhin streamen, also weltweit live übertragen will. Nach der Coronazeit habe das Interesse daran stark nachgelassen, hieß es abschließend.

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