Lörrach Das Leben mit der App

Die Oberbadische
Michael Schleith und Anita Müller referierten. Foto: Willi Vogl Foto: Die Oberbadische

Seniorensommer: Anita Müller und Michael Schleith über das Leben in einer digitalisierten Welt

„Wie die Digitalisierung unsere Zeit verändert (hat)“, hieß das Thema einer weiteren Veranstaltung zum Seniorensommer im Forum der Sparkasse.

Von Willi Vogl

Lörrach. Mit Anita Müller, der Leiterin Kommunikation und gesellschaftliches Engagement, und Michael Schleith, Abteilungsdirektor Marketing und Multikanal, hatte die Sparkasse zwei kompetente Referenten zur Verfügung gestellt.

„Das iPhone hat unser Leben seit elf Jahren erheblich verändert“, verwies Schleith auf Steve Jobs bahnbrechende Erfindung. Nachrichtenverbreitung, Arbeitssuche, Mobilität, Kommunikation oder Unterhaltung seien Bereiche, in denen die Digitalisierung gravierende Veränderungen bewirkt habe, und auch weiterhin bewirken wird.

In einer lebendigen und kurzweiligen multimedialen Präsentation wurde dies beispielhaft deutlich.

„Zu Zeiten meiner Großeltern war der Fernseher noch eine Holzkiste mit drei Programmen, und zum Umschalten musste man noch aus dem Sessel aufstehen. Die Tagesschauzeit abends war ein magischer Moment, bei dem man als Kind nicht stören durfte“, schilderte Schleith eine Welt, mit der Jugendliche heute nichts mehr verbindet. Für seinen Vater als Fußballfunktionär waren Sportnachrichten 1990 lediglich über Fernsehen, Radio oder Tageszeitungen zu bekommen, und da auch nur von der 1. und 2. Bundesliga. Da sei sein Vater schon mal von Binzen nach Lörrach geradelt, um am Druckereigebäude des Oberbadischen Volksblatts, im sogenannten „Kästle“, die Ergebnisse der Regionalliga zeitnah einzusehen.

„Heutzutage sieht mein Vater das Spiel Lörrach-Brombach gegen Denzlingen im Livestream in HD-Qualität auf seinem Tablet von zuhause aus“, verwies Schleith auf die oft selbstverständliche Nutzung modernster Medien auch bei Senioren.

Auch die Kommunikation habe sich grundlegend geändert. Während Menschen in einem Raum früher miteinander kommuniziert hätten, sei es heute üblich, sich mittels Bildschirmen und sozialen Medien gleichzeitig auch mit Menschen außerhalb dieses Raumes auszutauschen. Wenngleich eine Kommunikation, die nicht mehr von Angesicht zu Angesicht funktioniert und wenn Meinung sich zunehmend unreflektiert mittels sozialer Medien bildet, sieht Schleith keine grundlegend negative Entwicklung darin.

Anita Müller zeigte, mit welchen Apps sie nicht nur Zug und Flug bucht, eincheckt und bezahlt, sondern auch, wie man mittels der einschlägigen Onlineportale zum besten Restaurant und einer touristisch hippen Abendveranstaltung findet. In dem von ihr ausgewählten Hotel gibt es keine Rezeption mehr. Eingecheckt wird mittels eines Automaten und bezahlt – natürlich ausschließlich über eine App.

Wer nun über diese vermeintlich futuristische Welt staunte, dürfte sich gleichermaßen über die Aufgeschlossenheit einiger Senioren gegenüber der Digitalisierung wundern. Für so manchen Veranstaltungsbesucher war nicht nur die Kommunikation über WhatsApp eine Selbstverständlichkeit. Beim anschließenden Apéro kommunizierte man allerdings hauptsächlich in traditioneller Form – gelegentlich unterbrochen durch einen Blick auf das iPhone.

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