Die Eltern haben jeweils Empfehlungen erhalten, welches Angebot für ihren Nachwuchs sinnvoll wäre. Pro Woche nehmen die Schüler je nach Altersstufe an zwei oder drei Lernbrücken teil.
Nicht bis Sommerferien warten
Auch das Kultusministerium will laut einer Pressemitteilung „mit Lernbrücken gegen Lernlücken“ vorgehen und den Fokus dabei „auch auf die Förderung auf den sozial-emotionalen Bereich legen“. Allerdings finden diese erst in den Sommerferien statt.
„Wir müssen aber jetzt reagieren und können nicht abwarten“, findet hingegen Isolde Weiß. Nach der Rückkehr an die Schule habe es eine regelrechte „Aufbruchstimmung“ unter den Schülern gegeben, die genutzt und „in Energie umgewandelt“ wurde.
Berufsorientierung bereitet Probleme
Finanziert werden die Angebote, die auch im kommenden Schuljahr fortgeführt werden sollen, laut Weiß durch verschiedenste Quellen. Beispielsweise wurde über das Personalausgabenbudget eine Musiktherapeutin eingestellt, die nun zwei Mal pro Woche Trommelkurse für insgesamt vier Gruppen gibt. „Dort ist ein Mädchen, das sonst kaum spricht, heute habe ich es zum ersten Mal tanzen sehen“, erzählt Weiß.
Ein weiteres Feld, das ihr „riesige Sorgen“ bereitet, ist die Berufsorientierung. Denn in der Pandemie seien viele Betriebe „sehr zögerlich“ bei der Vergabe von Praktika oder waren wie die Gastronomie und Hotellerie komplett geschlossen. „Für Schüler ist dieser Baustein aber enorm wichtig“, betont Weiß.
Immerhin finde seit kurzem wieder das zweiwöchige Block-Praktikum für die Achtklässler und der wöchentliche Praxistag der Abschlussklasse statt. „Es klappt langsam wieder“, sagt Weiß. Es sei aber viel Zeit investiert worden, um die Betriebe zu überreden. Die Schulleiterin warnt: „Es wird nicht gesehen, was das für Auswirkungen haben kann, wenn die Schüler ein bis zwei Jahre Schleifen drehen, ohne zu wissen, wie es weiter geht. Das wird unserer Gesellschaft langfristig richtig auf die Füße fallen.“