Lörrach Das „Nellie Nashorn“ kommt an

Die Oberbadische
Haben einen eigenen Stil kreiert mit „Poetic Crossover Jazz: Das Trio „Heirs to the wild“. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Song Slam: Aljosha Konter gewinnt / „Heirs to the wild“ spielen Poetic Crossover Jazz

Von Gerd Lustig

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usik und eigene Texte: Das war immer schon ihr Ding. Und nachdem sich Rabea Hussain und Micha Scheiffele an der Uni in Freiburg kennengelernt hatten, war die Idee einer eigenen Band schnell geboren und umgesetzt. Das war vor etwa fünf Jahren.

Mit Gesang, Gitarre und selbst geschriebenen Texten, in denen es sich um Alltägliches und Persönliches oder auch um Gefühle, aus dem Leben Gegriffenes und bisweilen Gesellschaftskritisches drehte, folgten einige Auftritte in kleineren Locations, ehe dann vor rund zwei Jahren Bassist Jan Klementz dazustieß. Seitdem sind sie, alle zwischen 24 und 26 Jahre jung, als „Heirs to the wild“, was übersetzt soviel heißt wie „Erben der Wildnis“.

Jetzt war das Trio erstmals im Nellie Nashorn zu Gast. Dort war mal wieder ein im Rhythmus von einem halben Jahr veranstalteter „Song Slam“ (ähnlich wie Poetry Slam, nur eben mit Liedern) angesagt. Neben drei weiteren Einzel-Slamern und Einzel-Musikern, dem späteren Sieger Aljosha Konter (Waldshut-Tiengen), Oliver Schaudies und Rüdiger (beide Freiburg), präsentierten sich auch „Heirs to the wild“ und stellten sich der Publikumsjury und dem begeisterunsgsfähigen Nellie-Publikum. Dass es am Ende des Abends nicht zum Sieg reichte, focht das Trio keineswegs an. Im Gegenteil: „Uns hat die Location hier sehr gut gefallen, es hat Spaß gemacht“, sagte Micha Scheiffele. Und so ist es nur allzu wahrscheinlich, dass man „Httw“ mal wieder, dann aber allein, im Nellie hören kann.

„Poetic Crossover Jazz“: So nennen die drei Freiburger ihren Musikstil. Gleichwohl wollen sie sich nicht in eine musikalische Schublade drängen oder kategorisieren lassen. Aber irgendwie müsse man heutzutage dem Kind immer einen Namen geben. „Wir spielen unseren eigenen Stil, und zwar einen, der uns gefällt“, macht das Trio deutlich. Ihr Motto dabei: „I want to breathe the nature and smell new adventures“, ganz so, als ob das kreative und facettenreiche Trio auf der Suche nach unbetretenen musikalischen Pfaden wäre. Gefühlvoller Gesang von Rabea, etwa einer Melange zwischen Lena und Katie Melua, dazu malerische Gitarrenklänge von Micha und grooviger Bass: Das ist es, was die Band ausmacht. Sie entfüh-ren in eine eigene Welt, ohne dabei weltfremd zu sein. In ihrem von melancholischer Leichtigkeit geprägtem Stil loten „Heirs to the wild“ so Manches aus, etwa Ungewöhnliches mit Bekanntem, Überraschendes mit Erwartetem stets neu aus und sorgen damit für ein Konzertfeeling voll musikalischer Überraschungsmomente. Dabei verbindet die Band Elemente aus Jazz und Singer-Songwriter-Genre. Oft werfen die nachdenklichen Texte der drei Bandmitglieder mehr Fragen auf, als sie beantworten – eine Einladung, sich selbst auf die Suche zu begeben. In ihrer Live-Performance kreiert die Band durch den Einbezug visueller Elemente ein harmonisches Gesamtwerk aus Wort, Ton und Licht.

Auf eine 2018 aufgenommene Live-EP folgte 2019 die Veröffentlichung des ersten professionell produzierten Studioalbums „The Promise“. Das soll aber nur das vorerst erste Kapitel einer Reise sein, die für „Heirs to the wild“ gerade erst begonnen hat, versichern die Drei glaubhaft. Etwa Ende des Monats soll bereits das nächste musikalische Studiowerk des Freiburger Trios herauskommen. Und was Gitarrist Micha für die Zukunft verspricht: „Wir wollen noch viel professioneller werden.“ Man darf gespannt sein.

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