Lörrach Das Zittern zahlt sich aus

Marco Fraune
Auch der Energieverbrauch im Rathaus konnte deutlich gesenkt werden. Foto: Kristoff Meller

Versorgung: Energiesparmaßnahmen bei städtischen Gebäuden wirken / Weniger Energie verbraucht

Die umgesetzten Energiesparmaßnahmen in den städtischen Gebäuden sorgen dort für einen deutlich geringeren Energieverbrauch. „Die Einsparungen sind auch erlitten worden“, erklärte OB Jörg Lutz bei der Vorstellung der ersten Ergebnisse für die Zeit von September bis Dezember.

Von Marco Fraune

Lörrach. Im Rathaus Lörrach beliefen sich die Einsparungen auf insgesamt 32 Prozent ohne eine Witterungsbereinigung, summa summarun standen rund 141 100 Kilowattstunden (kWh) zu Buche. Da es sich um einen vergleichsweise warmen Winter handelte, ist die witterungsbereinigte Zahl jedoch aussagekräftiger. 22 Prozent Einsparungen verblieben damit.

Bei den Schulen auf den Campus Rosenfels sowie in der Rosenfelshalle konnte ein Drittel an Wärme eingespart werden, ohne Witterungsbereinigung waren es 323 200 kWh. Witterungsbereinigt verblieben 12,5 Prozent an Einsparungen.

Im Hallenbad

Beim Hallenbad muss beachtet werden, dass der Betrieb erst ab Mitte November geöffnet wurde. Ohne Witterungsbereinigung beliefen sich die Einsparungen auf 40 Prozent, rund 159 800 kWh. Nur im Dezember waren es 26 Prozent Einsparungen. „Eine abschließende Beurteilung der energetischen Situation ist erst nach der Saison möglich“, schränkte Fachbereichsleiterin Britta Staub-Abt bei der Vorstellung der Statistik ein.

Umrüstung auf LED

Um Energie zu sparen, wurden nicht nur die Standardtemperaturen in den Gebäuden gesenkt. Auch die Beleuchtung ist verstärkt auf LED umgestellt worden. Zirka zwei Drittel der Beleuchtung im Rathaus seien ausgetauscht. Staub-Abt: „In den Schulen wurden und werden weiterhin Leuchten umgerüstet.“

Das Notstromaggregat im Rathaus konnte zudem ertüchtigt werden. Es wird noch für zirka 72 Stunden Betrieb ausgebaut, heißt es.

Verordnung verlängert

Die städtischen Energiesparmaßnahmen beruhen auf einer entsprechenden bundesweiten Verordnung, die bis Ende Februar läuft. Doch eine Verlängerung ist laut Staub-Abt vorgesehen. So habe das Bundeskabinett die Verlängerung bis Mitte April beschlossen, der Bundesrat müsse am 10. Februar noch zustimmen.

Entspannt hat sich die Lage mittlerweile ein Stück weit bei der Energiebeschaffung. Stiegen zuvor die Preise kräftig, haben sich diese nun etwas stabilisiert.

Die Fachbereichsleiterin verwies darauf, dass Nachtragsvereinbarungen für Gas- und Stromlieferungen für dieses Jahr in der Einkaufsgemeinschaft unterzeichnet wurden – ohne Berücksichtigung der Soforthilfen und der Gas- und Strompreisbremsen. Das Gesetz zu den Preisbremsen wurde zeitlich nach dem Vertragsabschluss verabschiedet.

Während die Soforthilfen im Dezember erfolgt sind, gibt es bei der Preisbremse für Kommunen noch offene Fragen. Unter anderem geht es hier auch um die Eigenbetriebe.

Zehn Prozent Biogas

Hinsichtlich der weiteren Situation: Beim Strom beziffert die Stadt die Kostensteigerung aktuell mit dem zirka 2,2-fachen. Beim Gas liege die Kostensteigerung bei dem etwa 4,3-fachen. Staub-Abt: „Nach heutiger Aussage zur Beschaffung können wir zehn Prozent Biogas beziehen“, was dem Ratsbeschluss zur Steigerung des Biogasanteils entspreche.

Die Einsparungen in den städtischen Gebäuden seien ganz konsequent umgesetzt worden, erläuterte OB Lutz. Nur ein kleines Murren gebe es immer mal wieder. So hänge die Temperatur auch von der Himmelsrichtung ab, wo sich ein Büro im großen Gebäude befindet.

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