Lörrach „De höchste Fiirdig im Johr“

Peter Ade
Ortsvorsteher Günter Schlecht in der Rolle des Auktionators bei der Hauger Holzsteigerig. Foto: Peter Ade/Archiv

Traditionen: Hauger Holzsteigerig: 180. Auflage im Hauger Wald. Gaudi, Musik und Gaumenschmaus.

Lörrach-Hauingen - Sie gilt als „höchste Fiirdig im Johr“ und lockt bis zu tausend Menschen in den heimischen Forst oberhalb des Rechbergs. Die Rede ist von der Hauger Holzsteigerig am Samstag, 26. Januar, im Umfeld der Saatschulhütte. Erstmals fand das urchige Spektakel im Jahr 1839 statt.

Der Hobby-Historiker und frühere Ortschaftsrat Michael Fautz erinnert in einem Beitrag fürs Dorfbuch: Während die Hauinger noch um 1980 bei der Holzversteigerung vorwiegend unter sich waren, wandelte sich die Tradition allmählich zu einem Volksfest, das Holzsteigerer und Besucher aus einem weiten Umkreis anlockte.

Einzigartige Stimmung

Fautz: „Maßgeblichen Anteil hatte neben der Bewirtung durch die Rechberg-Wirtsleute, die mit Getränken, Glühwein und einem zünftigen Vesper aufwarteten, eine Schar Hauinger, welche die Holzsteigerer und Gäste mit einem Willkommens-schnäpsle begrüßten und mit spontanen und originellen Sprüchen und Gegenreden eine einzigartige und unverwechselbare Stimmung und Atmosphäre erzeugten.“

Daran hat sich bis heute nichts geändert. Um die Organisation der Veranstaltung kümmert sich seit etlichen Jahren das Steigerigskomitee mit seinem Vorsitzenden Gerd Turowski. Dessen engste Mitstreiter sind Jürgen Weltin, Werner Stiegeler, Thomas Voglgsang, Adrian Maier und Martin Ticks.

Reichhaltige Tombola

Das Team sorgt vor allem nach der offiziellen Steigerig für Plauschreden, Liedbeiträge und einen Wälder-Wettkampf, zu dem das Wettsägen gehört. Auch eine reichhaltige Tombola für einen guten Zweck wird wieder angeboten.

Hauger Holzsteigerigslied

Entstanden ist im Laufe der Jahre das „Hauger Holzsteigerigslied“ mit dem Text: „Wenn in dr chalte Winterszit kei Baum und no kei Bliemli tribt, dann mache mir im Adlernäscht Holzsteigerig – ä zünftig Fescht.“ Dazu der Refrain: „Holzsteigerig im Hauger Wald, Holzsteigerig im Hauger Wald, und jede Hauger isch derbi, Holzsteigerig mueß si!“

Versierter Auktionator

Die eigentliche Steigerig erfolgt unter der Regie des Revierförsters Markus Dischinger. Versierter Auktionator ist seit einigen Jahren Ortsvorsteher Günter Schlecht, assistiert von seiner Sekretärin Bärbel Asal.

Insgesamt 110 Ster (50 Doppel- und zehn Einzelster) kommen „unter den Hammer“. Der Ortschaftsrat verständigte sich auf einen Beibehalt des bisherigen Anschlagspreises von 50 Euro für den Ster Buchenholz und 55 Euro für den Festmeter langes Brennholz.

Musikalische Umrahmung

Das Programm sieht vor, dass das Komitee am Samstag, 26. Januar, nach dem „Brägele-Esse“ im Gasthaus „Zur Traube“ um 11 Uhr zu den Klängen des Badnerliedes und in Begleitung der Haugemer und Lörracher Prominenz auf dem Festgelände bei der Saatschulhütte vorfährt. Die musikalische Umrahmung übernimmt der Musikverein Hauingen. Mit dabei sind Abordnungen der Männergesang- vereine Hauingen und Wollbach, die mit Heimatliedern erfreuen werden.

Klare Regeln

Schlecht wird die Versteigerungsbedingungen bekannt geben: Dabei weist er darauf hin, dass jeder Besucher und Teilnehmer an der Haugemer Holzsteigerig „auf eigene Verantwortung steigert, trinkt und isst und dafür selbst bezahlt sowie für einen sauberen Abgang und gradlinigen Heimweg noch vor Sonnenuntergang selbst zu sorgen hat.“ Tradition hat der letzte zu versteigernde, der so genannte patriotische Ster, dessen Erlös für eine vom Komitee noch festzulegende soziale Einrichtung im Stadtgebiet bestimmt ist.

Speis und Trank

Für die Bewirtung des Publikums sorgt der Motorradclub Hauingen. Die Jäger aus dem Revier werden mit Wildspezialitäten aus dem Hauger Wald aufwarten.

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