Lörrach Dem Publikum einen Schritt voraus

Die Oberbadische
Thorsten Havener verblüfft im Burghof ein ums andere Mal mit seiner Show „Feuerproben“. Foto: Beatrice Ehrlich Foto: Die Oberbadische

Kultur: Thorsten Havener verblüfft mit Gedankenleserei und virtuosen Zahlenspielen

Von Beatrice Ehrlich

Lörrach. Das Unerklärliche mit eigenen Augen sehen: Zahlreich strömte das Publikum in den Burghof, wo am Donnerstagabend Thorsten Havener mit seiner Show „Feuerproben“ gastierte.

Eine gute Portion Neugier ist bei vielen dabei, die Lust, dem Gedankenleser aus dem Fernsehen einmal live ganz nahe zu kommen und vielleicht sogar den einen oder anderen Trick zu entlarven.

Doch: Ganz so einfach ist das nicht bei dem versierten Bühnenmensch und Charismatiker, der nach eigenen Angaben schon mit 14 Jahren als Zauberkünstler debütierte. Vor allem anderen ist Thorsten Havener zunächst einmal ein blendender Unterhalter. Mit seinen Tipps für ein zufriedeneres Leben – ein weites Feld – trifft er auf offene Ohren.

Wer mag, darf eine Frage notieren und in einem verschlossenen Umschlag in eine Art Urne werfen. Haveners Ideen für weniger Stress im Alltag sind nicht wirklich neu: Der Intuition folgen, anderen etwas zutrauen, die Dinge positiv denken. Doch selten kommen sie im Verbund mit so verblüffenden Kommunikations- und Zahlenspielen wie hier.

Mit seinem Jonglieren mit Worten und Zahlen gelingt es dem wortgewandten Schnelldenker aus Saarbrücken immer wieder, das Publikum in seinen Bann zu ziehen – gerade dann, wenn man ihm auf die Schliche gekommen zu sein scheint.

Dass er über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt, wird besonders deutlich, wenn man selbst einbezogen wird. Einige Zuschauer erfahren das am eigenen Leib auf der Bühne – am extremsten wohl die Frau, die plötzlich ihren eigenen Vornamen nicht mehr aussprechen kann. Letzte Zweifler weiß er mit einem weiteren Experiment zu gewinnen, bei dem der ganze Saal einbezogen wird, wenn zwei Hälften eines auseinandergerissenen Papiers auf geheimnisvolle Art und Weise wieder zusammenfinden.

Der Abend vergeht wie im Flug, bis dann zu vorgerückter Zeit die Stunde der zu Anfang ausgefüllten Zettel schlägt, von denen Havener einen Stapel aus dem gläsernen Kasten nimmt. Was da wohl drinsteht? Einmal mehr lenkt Havener die Scheinwerfer ins Publikum, wo nun jeder der Aufgerufenen aufstehen und Fragen über sich ergehen lassen muss.

Und so erfährt man tatsächlich im Detail, was den Sitznachbarn umtreibt und was der Mann auf der Bühne scheinbar längst weiß, vom Wunsch, nach Portugal auszuwandern, über die Frage, was die 16-Jährige Tochter wohl gerade zu Hause so tut, bis hin zur Allerweltsfrage „Who the fuck is Alice“? Havener erweist sich als Menschenkenner und Meister der Intuition – bis hinein in die kleinsten Details.

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