Das neu gegründete Bündnis soll einen Meilenstein sowie einen großen und wichtigen Schritt auf dem langen Weg zum deklarierten Ziel der Klimaneutralität bis 2040 im Landkreis Lörrach darstellen.
Viele Bürgermeister sowie etliche Vertreter regionaler Unternehmen und Institutionen unterzeichneten an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Lörrach beim neuen Bündnis „Regional.Klimaschutz.Machen“ deren Charta und Partnerschaftsverträge.
Das neu gegründete Bündnis soll einen Meilenstein sowie einen großen und wichtigen Schritt auf dem langen Weg zum deklarierten Ziel der Klimaneutralität bis 2040 im Landkreis Lörrach darstellen.
Die von Landrätin Marion Dammann und dem ersten Landesbeamten Ulrich Hoehler initiierte Auftaktveranstaltung informierte über den aktuellen Stand in der Umsetzung des Klimaschutzkonzepts und sollte den Teilnehmern die Gelegenheit bieten, sich über regionale Klimaschutzmaßnahmen auszutauschen. Hoehler blickte zurück auf bereits Getanes in Richtung Klimaschutzanforderungen, angefangen mit der Gründung der Energieagentur im Jahr 2012 bis zur unternehmensunabhängigen Interkommunalen Wärmeplanung (UIWP) zwischen 2021 und 2023. Die Treibhausgasemissionen konnten im Landkreis seit 2015 kontinuierlich reduziert werden. Ziel des neuen Bündnisses sei es, voneinander zu lernen und auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität bis 2040 an einem Strang zu ziehen.
Gerhard Jäger, Direktor der DHBW Lörrach, stellte als Gastgeber seine Hochschule vor und betonte ihre wichtige Transferrolle für die Gesellschaft und die Region durch Ausbildung von 2000 zukünftigen Fach- und Führungskräften jährlich, auf welche auch die Aufgabe zukommen wird, Klimaschutz zu gestalten. Einen großen Raum in der Ausbildung beansprucht deshalb inzwischen das Thema Nachhaltigkeit. Harald Nicolai, Studiengangsleiter Wirtschaftsingenieurwesen, erläuterte die Zielsetzung der DHBW. Die Hochschule betreibe ein Sustainable Development Center (SDC, zu Deutsch: Zentrum für nachhaltige Entwicklung). Es sei höchste Zeit, dass in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit etwas getan werde, denn nach einer gewissen Anfangseuphorie durch die Proklamation der Agenda 2030 bewege man sich nun eher in die falsche Richtung und es gelte aus dem Rückwärtsgang wieder in den Vorwärtsgang zu schalten.
Im SDC habe man dabei einige Nachhaltigkeitsaktivitäten entfaltet und auch erste Erfolge verzeichnet. Nicolai verwies auf einige der wichtigsten: die Schaffung eines studienübergreifenden Lehrmoduls „Nachhaltigkeit und Digitalisierung“, Ausbildung von sogenannten Nachhaltigkeitsscouts mit Erwerb eines Nachhaltigkeitszertifikats, die kurz vor dem Abschluss stehende Zertifizierung der Hochschule in Lörrach als „Fairtrade-University“ und die Einrichtung eines für jedermann zugänglichen Round Table „Nachhaltigkeit“. Nicolai schloss sein Referat mit dem Zitat: „Die größte Gefahr für unseren Planeten ist der Glaube, dass jemand anders ihn retten möchte.“
Landrätin Dammann zeigte sich erfreut über das große Interesse an der Veranstaltung und betonte, dass es noch viele weitere solche Geschichten des Gelingens brauche. „Wir müssen gesamthaft an das Thema herangehen. Wir machen alle schon Klimaschutz, aber jetzt wollen wir das sichtbar und gemeinsam machen, indem wir unseren Klimaschutz mit dem Bündnis stärken, erweitern und intensivieren.“ Es gehe dabei nicht um eine Ideologie, sondern um ressourcenschonende Schaffung einer Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts sowie um Erhalt, möglichst Verbesserung der Lebensqualität.
Auf dem Weg zur Klimaneutralität im Jahr 2040 habe man als Landkreis gewisse Erwartungen an die Bündnispartner, aber man stehe nicht auf Punkt Null und es werde auch nichts Unmögliches gefordert. „Unser Bündnis besteht aus Pionieren, Schlüsselakteuren und Multiplikatoren und wir brauchen jetzt engagierte Kooperationen, kreative Innovationen und ein effektives nachbarschaftliches Unterhaken.“
In der nachfolgenden Plenumsdiskussion, an welcher sich viele Teilnehmer der Veranstaltung beteiligten, kam übereinstimmend der Wille zum Ausdruck, weitere Erfolgsgeschichten zu schreiben, was nur mit regionalem Denken und einer stärkeren Kooperation möglich sei. Die Charta des neuen Bündnisses „Regional.Klimaschutz.Machen“ freute sich über Unterschriften.
Als weitere Schritte wurde das Erfordernis eines Netzwerkens innerhalb des Bündnisses definiert sowie die Aufforderung an die Bündnispartner, weitere Akteure dafür zu gewinnen. Ein nächstes Treffen ist für das dritte oder vierte Quartal geplant.