Lörrach Der Baum steht wie eine Eins

Die Oberbadische
Foto: Gerd Lustig        Foto: Die Oberbadische

Fasnacht: Narrenbaumstellen wurde zum verheißungsvollen Auftakt der Lörracher Straßenfasnacht

Der Lörracher Narrenbaum steht. Es war wieder eine gelungene Gemeinschaftsleistung der Narrengilde und ein närrisch-fröhliches Miteinander auf dem Alten Markt.

Von Gerd Lustig

Lörrach. Obergildenmeister Jörg Roßkopf konnte es nicht lassen. „Die Zeiten des hässlichen Narrenbaums sind hoffentlich vorbei“, witzelte er vor versammelter Narren- und vielköpfiger Zuschauerzahl am Samstag auf dm Alten Markt. Als er und sein Gildengefolge den diesjährigen Narrenbaum sahen, war Roßkopf auch bei der Errichtung des Narrensymbols in 30. Auflage nicht vollauf zufrieden.

„Es ist schon wieder keine extreme Schönheit“, befand er am Mikrofron im eigens aufgestellten Narrenschiff Amelette. Doch weil letztlich der rund 25 Meter lange Baum den heiß ersehnten Auftakt der Straßenfasnacht bedeutet, freundete er sich letztlich doch mit dem Exemplar an, das wieder per Fuhrwerk und unter den beschwingten Klängen des Stadtspielmannszuges mit zwei Kaltblut-Pferden herangekarrt worden war.

„Das sind aber die einzigen Kaltblüter in der Fasnachtskampagne“, hoffte anschließend Oberbürgermeister Jörg Lutz und gewann der knapp zweistündigen und von rund zwei Dutzend „Knechten“ zelebrierten Zeremonie nur Gutes ab. „Es ist einfach ein charaktervoller Baum“, befand das Stadtoberhaupt und ließ Schönheit mal Schönheit sein.

Als schließlich Protektorin Margarete Kurfeß feststellte: „Welch ein wunderschöner Anblick, es ist wirklich beeindruckend“, waren endgültig alle Diskussionen um Aussehen und Erscheinungsbild des diesjährigen Narrensymbols vorbei.

„Wir freuen uns wieder auf eine wunderschöne Fasnacht“, erklärte Roßkopf. „Die Kampagne wird zwar äußerst kurz, dafür aber heftig“, versprach er. Und sodann ließ er den obligatorischen Seitenhieb auf die Nachbarstadt Weil am Rhein los, indem er frotzelte: „Die Wiiler setzen den Baum, wobei er vielleicht dann Wurzeln schlägt, wir dagegen stellen unseren Baum“, so der Obergildemeister.

Natürlich hatte der Narrenboss viel Lob parat. Denn auch dieses Mal leisteten die starken Männer unter der Federführung von Kommandant Markus Guggemos und Matthias Spinner ganze Arbeit.

Tosender Beifall brandete schließlich auf, als „Steiger“ und Dülliger Schnägg Michael Hugenschmidt den Wipfel des wie eine Eins stehenden Narrenbaums erklomm, um den obligatorischen Baumschmuck anzubringen.

Derweil hauten einige Guggenmusiken eine nach der anderen in die Schlagwerke und stimmten die Ohren der Anwesenden mit ihren Trompeten und Posaunen schon einmal lautstark auf dem Alten Marktplatz auf die Fasnacht ein.

Ob Oktave-Putzer, Tschädärä, Trottwarschlurbi und Oktavechratzer: Der schräge Sound war schnell Musik in den Ohren der Narrenschar. Fazit: Alles in allem also – ein wiederum verheißungsvoller Auftakt der beliebten Lörracher Straßenfasnacht.

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