So gibt es Künstlergespräche speziell für Schulklassen. Für Jugendliche wird es einen Poetry-Workshop geben. Senioren des betreuten Wohnens können eine offene Probe mit dem Basler Sinfonieorchester erleben, und auch für Schüler soll klassische Musik zugänglicher werden – zum Beispiel durch eine offene Probe des Freiburger Barockorchesters. Für Tanzaffine ein Knaller: ein Workshop mit der italienischen Tanzkompanie Aterballetto.
In den Workshops kann man direkt mit den Akteuren arbeiten, Texte verfassen oder mit Instrumenten umgehen. Dadurch komme man den Künstlern hautnah, könne im Anschluss eine Aufführung ganz anders wahrnehmen, sagt Sadovnik.
Diese bereits fixen Angebote sollen ausgeweitet werden: Wichtig: „Jeder kann mitmachen.“ Die Kunstvermittlung wendet sich an alle Gesellschafts- und Altersschichten, auch an Menschen mit Behinderung. Sie hat aber genauso das klassische Publikum im Blick, das auf einer neuen Ebene angesprochen werde. „Wir wollen ja keine Sonderpädagogik bieten“, erklärt Sadovnik.
Die in der Vergangenheit immer wieder beklagte Distanziertheit des Burghofs dürfte sich bei all denjenigen auflösen, die das Angebot einer Hausführung annehmen. Man kann dabei sehen, wie der Hausbetrieb funktioniert, was hinter den Kulissen passiert, wie es Backstage aussieht.
Regionale Akteure
Programmatisch möchte der künstlerische Leiter mehr regionale Akteure einbinden wie schon diese Saison mit dem Konzert der Begabtenförderklasse der Musikschule. Und er visiert neue Formate mit elektronischer Stilmischung an, die sich auch an ein jüngeres Publikum wenden.
Einen Weg zurück in alte Normalität sieht Timo Sadovnik nicht. Den will er auch gar nicht. „Der Kulturbetrieb muss sich bewegen und hinterfragen. Und er muss Bezugspunkte zu den Bedürfnissen der Menschen schaffen.“ Ein Weg, den der ambitionierte Burghof-Chef zielgerichtet verfolgt.