Konstruktiv statt konfrontativ diskutierten gestern Nachmittag Anwohner, Gewerbetreibende und Vertreter der Stadt über das Reizthema Fußgängerzone Grabenstraße. Drei Kernaussagen, über die am Ende der zweistündigen Ortsbegehung mit anschließendem Workshop Konsens bestand: Linienbusse müssen aus der Straße raus, es braucht optische Aufwertungen und auf jeden Fall Poller.
Von Kristoff Meller
Lörrach. Ortsfremde Autos, die suchend durch die Straße fahren, Linienbusse gefühlt fast im Minutentakt und dazu parkende Handwerker und Lieferdienste auf dem Gehweg. Bei der Ortsbegehung mit rund 40 Interessierten wurde schnell deutlich, dass die Grabenstraße als Fußgängerzone bislang nicht funktioniert. Trotz neuen Schildern und kleinen baulichen Maßnahmen habe sich an der Anzahl der Fahrzeuge seit der Einführung im vergangenen Jahr kaum etwas geändert, beklagten viele Anwohner. Rund 15 bis 30 Fahrzeuge fahren laut jüngsten Zählungen der Stadt noch immer pro Stunde durch die Zone ohne ein Anliegen in der Straße zu haben.
Ideen: Verlegung der Bushaltestellen und Plakette für Anlieger
„Es muss deutlicher kenntlich gemacht werden, dass es sich um eine Fußgängerzone handelt“, war eine viel genannte Forderung nach einem anderen Straßenbelag. Und auch die Themen Falschparker, Vandalismus und Flanierfahrten wurden angesprochen. Ziel sei eine „gestalterische Optimierung“, sagte Monika Neuhöfer-Avdic, Fachbereichsleiterin Stadtentwicklung und Stadtplanung. An der Fußgängerzone als solcher lasse sich aber nicht mehr rütteln: „Das wurde vom Gemeinderat so beschlossen und ist endgültig.“
Mit Stiften, Zetteln und Plänen wurden beim anschließenden Workshop in vier Gruppen Ideen zu Papier gebracht, bevor diese im Plenum gesammelt wurden. Die Wirtschaftsförderung Lörrach wird diese zu einer Dokumentation verarbeiten, als Grundlage für die weitere politische Diskussion.
"Der Bus ist der Knackpunkt"
Große Einigkeit herrschte beim Thema Linienbus. Alle vier Gruppen sprachen sich dafür aus, die Haltestellen an den Hebelpark beziehungsweise in die Spitalstraße zu verlegen, damit kein Bus mehr durch die Grabenstraße fährt. „Der Bus ist der Knackpunkt, ohne ihn könnten wir die Straße ganz anders denken“, erklärte Klaus Dullisch, Fachbereichsleiter Straßen, Verkehr und Sicherheit.
Die Einführung einer Polleranlage wäre ohne Linienbusse deutlich einfacher und auch der Vorschlag, die Abfahrt aus dem Riesgässchen Richtung Spitalstraße zu erlauben, um weniger Verkehr durch die Grabenstraße zu schicken, wäre laut Dullisch ohne Busse umsetzbar.
Daneben gab es diverse Ideen für eine optische Aufwertung – beispielsweise durch Dekoration, Bänke und eine ansprechendere Beleuchtung. Der Wunsch nach einer gut sichtbaren Plakette für Autos wurde ebenfalls laut, da Anlieger derzeit häufig von Fußgängern angepöbelt werden, wenn sie durch die Straße fahren.
Workshop ein „konstruktiver Anfang“
„Es gibt relativ viele Gemeinsamkeiten zwischen Anwohnern und Gewerbetreibenden“, stellte Moderator Donato Acocella vom gleichnamigen Büro für Stadt- und Regionalentwicklung erstaunt fest. Er bewertete die Veranstaltung als „konstruktiven Anfang“ für die Zukunft der Straße. Dennoch bat er alle Beteiligten um etwas Geduld, da die Stadt „nicht mal eben schnell“ alle Anregungen umsetzen könne, insbesondere wenn Geld investiert werden muss.
Auch Verbesserungen durch Privatinitiative gibt es nicht zum Nulltarif, wie Monica Rexroth vom Café Family deutlich machte. Sie würde gerne dem geäußerten Wunsch nach einem Straßencafé nachkommen, doch selbst für eine einfache Begrünung und Bestuhlung auf den Stellflächen direkt vor dem Café am Senser Platz seien laut einer Kostenschätzung mindestens 36 000 Euro notwendig.
Von Kristoff Meller
Lörrach. Ortsfremde Autos, die suchend durch die Straße fahren, Linienbusse gefühlt fast im Minutentakt und dazu parkende Handwerker und Lieferdienste auf dem Gehweg. Bei der Ortsbegehung mit rund 40 Interessierten wurde schnell deutlich, dass die Grabenstraße als Fußgängerzone bislang nicht funktioniert. Trotz neuen Schildern und kleinen baulichen Maßnahmen habe sich an der Anzahl der Fahrzeuge seit der Einführung im vergangenen Jahr kaum etwas geändert, beklagten viele Anwohner. Rund 15 bis 30 Fahrzeuge fahren laut jüngsten Zählungen der Stadt noch immer pro Stunde durch die Zone ohne ein Anliegen in der Straße zu haben.
Ideen: Verlegung der Bushaltestellen und Plakette für Anlieger
„Es muss deutlicher kenntlich gemacht werden, dass es sich um eine Fußgängerzone handelt“, war eine viel genannte Forderung nach einem anderen Straßenbelag. Und auch die Themen Falschparker, Vandalismus und Flanierfahrten wurden angesprochen. Ziel sei eine „gestalterische Optimierung“, sagte Monika Neuhöfer-Avdic, Fachbereichsleiterin Stadtentwicklung und Stadtplanung. An der Fußgängerzone als solcher lasse sich aber nicht mehr rütteln: „Das wurde vom Gemeinderat so beschlossen und ist endgültig.“
Mit Stiften, Zetteln und Plänen wurden beim anschließenden Workshop in vier Gruppen Ideen zu Papier gebracht, bevor diese im Plenum gesammelt wurden. Die Wirtschaftsförderung Lörrach wird diese zu einer Dokumentation verarbeiten, als Grundlage für die weitere politische Diskussion.
"Der Bus ist der Knackpunkt"
Große Einigkeit herrschte beim Thema Linienbus. Alle vier Gruppen sprachen sich dafür aus, die Haltestellen an den Hebelpark beziehungsweise in die Spitalstraße zu verlegen, damit kein Bus mehr durch die Grabenstraße fährt. „Der Bus ist der Knackpunkt, ohne ihn könnten wir die Straße ganz anders denken“, erklärte Klaus Dullisch, Fachbereichsleiter Straßen, Verkehr und Sicherheit.
Die Einführung einer Polleranlage wäre ohne Linienbusse deutlich einfacher und auch der Vorschlag, die Abfahrt aus dem Riesgässchen Richtung Spitalstraße zu erlauben, um weniger Verkehr durch die Grabenstraße zu schicken, wäre laut Dullisch ohne Busse umsetzbar.
Daneben gab es diverse Ideen für eine optische Aufwertung – beispielsweise durch Dekoration, Bänke und eine ansprechendere Beleuchtung. Der Wunsch nach einer gut sichtbaren Plakette für Autos wurde ebenfalls laut, da Anlieger derzeit häufig von Fußgängern angepöbelt werden, wenn sie durch die Straße fahren.
Workshop ein „konstruktiver Anfang“
„Es gibt relativ viele Gemeinsamkeiten zwischen Anwohnern und Gewerbetreibenden“, stellte Moderator Donato Acocella vom gleichnamigen Büro für Stadt- und Regionalentwicklung erstaunt fest. Er bewertete die Veranstaltung als „konstruktiven Anfang“ für die Zukunft der Straße. Dennoch bat er alle Beteiligten um etwas Geduld, da die Stadt „nicht mal eben schnell“ alle Anregungen umsetzen könne, insbesondere wenn Geld investiert werden muss.
Auch Verbesserungen durch Privatinitiative gibt es nicht zum Nulltarif, wie Monica Rexroth vom Café Family deutlich machte. Sie würde gerne dem geäußerten Wunsch nach einem Straßencafé nachkommen, doch selbst für eine einfache Begrünung und Bestuhlung auf den Stellflächen direkt vor dem Café am Senser Platz seien laut einer Kostenschätzung mindestens 36 000 Euro notwendig.