Lörrach „Der Duft ist die beste Werbung“

Die Oberbadische
Uwe Spantig weiß, wie die Stammkunden seine Hähnchen schätzen. Foto: Adrian Steineck Foto: Die Oberbadische

Serie – Folge 4: Das Hähnchenmobil macht immer dienstags in Lörrach Station

Von Adrian Steineck

Lörrach. Der Geruch von frischgebratenen Hähnchen liegt in der Luft. „Der Duft ist die beste Werbung“, freut sich Uwe Spantig. Der 56-Jährige ist immer dienstags mit seinem Hähnchenmobil vor dem Penny-Markt in der Wiesentalstraße in Lörrach anzutreffen – und das seit 23 Jahren.

Seine Stammkunden schätzen diese Verlässlichkeit. „Etwa 80 Prozent meiner Gäste kommen immer wieder“, weiß Spantig. Ohne diese treuen Besucher ginge es heutzutage für ihn wohl gar nicht mehr, denn: „Die goldenen Zeiten sind vorbei“, sagt er mit Blick auf das geänderte Konsumverhalten, das auch und gerade die Gastronomie zu spüren bekommt.

Jammern will Spantig, der neben Lörrach auch einmal in der Woche in Staufen und in Bad Krozingen Station macht, aber dennoch nicht: „Ich mache hier in Lörrach ein gutes Geschäft.“ Genaue Zahlen, wie viel Brathähnchen über seine Theke gehen, will er aber auf Nachfrage nicht nennen.

An Hitzetagen wie im vergangenen und diesem Sommer allerdings lässt auch der Appetit auf Hähnchen nach. „Ich merke das ja an mir selber, wenn ich gegen 14 Uhr zu Mittag esse“, schildert Spantig seine Erfahrungen. „Wenn ich schon keinen Appetit habe, kann ich auch nicht von den Leuten erwarten, dass sie hungrig sind.“ Zumal der große Grill, an dem sich die Spieße mit den Brathähnchen drehen, ohnehin genug Hitze abgibt: 111,7 Grad hat es dort schon an einem durchschnittlich warmen Tag gemessen, wie Spantig mittels Thermometer belegt.

In der Zwischenzeit kommen immer wieder Gäste vorbei. „Machst du mir drei Beine und zwei Pommes, bitte?“, heißt es da. Andere wiederum müssen gar nichts sagen, Spantig weiß auch so, was sie wünschen.

Dann wieder muss er als Auskunft fungieren, als eine Radfahrerin fragt, wie sie zum Gevita-Pflegeheim kommt. „Ein offenes Ohr habe ich immer, manchmal mehr als ein Pfarrer im Beichtstuhl“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Wer Uwe Spantigs verbindliche, herzliche Art erlebt, der glaubt ihm sofort, dass er gerne mit Menschen zu tun hat. „Wenn ich in meinem Hähnchenmobil stehen und eine Schnute ziehen würde, gingen die Leute wohl einfach an mir vorbei“, ist er überzeugt.

Aber was schätzen die Kunden an Spantigs Hähnchenmobil? „Die Qualität ist prima, und ich muss nicht kochen“, bringt es ein Stammgast auf den Punkt. Dass die Geschmäcker verschieden sind, weiß auch Spantig. „Der eine mag sein Hähnchen eher hell und saftig, der andere will es mit dunkler Haut haben“, sagt er.

An der Qualität, auf die Spantig großen Wert legt und dabei auf Anhaltinische Geflügelspezialitäten setzt, zweifelt jedenfalls keiner seiner Stammkunden. „Das ist bei mir ähnlich, wenn mir etwas schmeckt, muss ich nicht eigens nach der Herkunft fragen“, sagt er.

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