Das Orchester der Stadtmusik spielte Werke von ukrainischen Komponisten und Volksmusik, wobei der Kampf der Ukrainer um Freiheit und nationale Eigenständigkeit immer wieder Thema war. Der Komponist des Saporischja Marsches Adamzewytsch stand in der Tradition der blinden Kobsaken. Stalin versuchte diese Volkssänger und Banduraspieler zu vernichten. Trotzdem klang der Marsch mit klappernden Kastagnetten, tiefer Tuba und strahlenden Trompetenfanfaren lebhaft und fröhlich.
Dunkel und mächtig klang dagegen der Trauermarsch für den Komponisten Schewtschenko aus der Feder seines Kollegen Lyssenko – beide aktiv in der ukrainischen Unabhängigkeitsbewegung des 19. Jahrhunderts.
Das große Blasorchester musizierte unter Leitung von Boyle facettenreich, farbig und ausdrucksstark. Dies kam auch beim Stück „Shrine of the Fallen“, dem Höhepunkt des Konzerts, zum Ausdruck. Der Amerikaner Brian Balmages hatte es für die Demonstranten des Euro-Maidan im Jahr 2014 geschrieben.