Lörrach Der Funke springt nicht über

Martina Proprenter
Lisa Bassenge gastierte mit dem Pianisten Jacob Karlzon und dem Bassisten Andreas Lang in Lörrach. Foto: Martina Proprenter

Burghof: Lisa Bassenge zu Gast

Lörrach - Eine Hommage an die Mütter der Populärmusik verspricht Lisa Bassenge mit ihrem neuen Album „Mothers“. Doch bei der Vorstellung am Freitag im Burghof wurde das Publikum nicht recht warm mit der Berliner Sängerin.

„Es sieht coronamäßig gut ausgelastet aus“, scherzte Bassenge zur Begrüßung ob des halb leeren Saales vor ihr. Nach dem absagten Konzert der Reihe „Junges Publikum“ am Mittwoch hatten wohl einige von den am Donnerstag angepassten Ticketrückgabemöglichkeiten Gebrauch gemacht oder waren präventiv zu Hause geblieben.

Verglichen mit Aufnahmen anderer Konzerte oder auch dem Album „Mothers“ in der Soundcloud ihres Labels fehlte Bassenge passagenweise eine emotional packende Stimmgewalt. Zwar belohnte das Publikum ihre Interpretation von Lady Gagas „Joanne“ oder Susanne Vegas „Thin man“ mit Applaus, doch dem Finalton des ersten Teils mit „It’s raininig“ von Irma Thomas folgte eine unangenehme Stille. Stattdessen wartet das Publikum geduldig, bis Pianisten Jacob Karlzon – der für seine Solopassagen Zwischenapplaus bekam – den letzten Klavierton gespielt hatte, um das Trio samt dem Bassisten Andreas Lang mit Applaus in die Pause zu verabschieden. Nicht alle Gäste kamen aus dieser zurück in den Saal.

Ein Paar zeigte sich etwa tief enttäuscht ob der Darbietung, unsicher ob Bassenge erkältet oder lustlos in den Auftritt gestartet sei. Optimistischer formulierte es ein anderer Besucher während der rund zehn minütigen Extrazeit, die das Trio auf sich warten ließ: „Der Anfang war so naja, sie hat sich wohl erst mal einsingen müssen“.

Auch im zweiten Teil brachte Bassenge neben den Liedern großer Künstlerinnen auch deren persönliche Geschichte näher: Etwa Loretta Lynn, die ihr Leben mit sechs Kindern und einem alkoholabhängigen Mann in dem Lied „Don’t come Home a Drinkin“ verarbeitete, doch erneut schaffte es die Musikerin nicht, das Publikum wirklich in ihren Bann zu ziehen. Vielmehr ließ sie sich wohl von den quälenden zehn Sekunden Stille aus dem Konzept bringen, die sich das Publikum Zeit ließ, um für Joni Mitchells „Song to a Seagull“ zu applaudieren.

So startete sie zwar stark in ihr letztes Lied „All the good girls go to hell“ von Billie Eilish, doch nach den ersten paar Worten verhaspelte sie sich und brauchte einen Moment, um wieder ins Lied hineinzufinden. Dennoch applaudierte das Publikum das Trio nochmal auf die Bühne zurück für eine Zugabe.

Ticketrückgabe-Optionen

Vorläufig bis Ende März ändert der Burghof seine Rückgabebedingungen für Tickets eigener Veranstaltungen. Auf der Homepage heißt es, dass Tickets im Vorfeld im Kartenhaus des Burghof Lörrachs gegen einen Gutschein umgetauscht werden können. Jedoch wird darum gebeten, „mit dieser Möglichkeit verantwortungsvoll umzugehen“.

Also nur bei akuten Erkältungen und Infekten und einem Aufenthalt in einem Risikogebiet, oder für Besucher, die aus medizinischen Gründen zu einer Risikogruppe gehören.

Die Stadtverwaltung Lörrach hat vorerst alle Veranstaltungen über 1000 Personen im Stadtgebiet untersagt, mit Verweis auf die Empfehlung des Gesundheitsamtes des Landratsamtes Lörrach. Für Veranstaltungen von 200 bis 1000 Personen, wie etwa im Burghof, sind Risikobewertungen abzugeben.

Burghof-Geschäftsführer Markus Muffler sieht bei den Burghof-Veranstaltungen ein sehr geringes Risiko einer Infektion und Ansteckung, bezogen auf die Bewertungskriterien des Robert-Koch-Instituts (wir berichteten ausführlich).

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