Lörrach Der Hitze in der Stadt entgegenwirken

Marco Fraune
 Foto: Meller

Planung: Rat für Prüfung von möglicher Flächenentsiegelung und mehr Grün-, Frei- und Wasserflächen / Halbjährlicher Bericht abgelehnt

Die Prüfung einer möglichen Flächenentsiegelung und von mehr Grün-, Frei- und Wasserflächen als wirksame Maßnahmen zur Abkühlung der Stadt hat im Ratsrund für Gesprächsstoff gesorgt. Die Verwaltung machte deutlich, dass sie seit Jahren an dem Thema Klimaanpassung dran ist. Öffentliche Flächen sollen nun aber auf weitere Möglichkeiten hin betrachtet werden.

Von Marco Fraune

Lörrach. Klimaanpassung sei ein wichtiges Thema, unterstrich Fachbereichsleiterin Britta Staub-Abt. Daher gebe es in Bebauungsplänen bereits Vorgaben zu Dach- und Fassadenbegrünungen oder weitere Grünfestsetzungen. Gleiches gelte für Baumpflanzungen, die ökologische Umgestaltung von Grünflächen oder ein entsprechendes Innenstadtkonzept. Verschiedene Projekte und Arbeitsgruppen der Stadtverwaltung würden sich bereits mit dem Themenkomplex beschäftigen. Die Themen werden zudem in einer Verwaltungsarbeitsgruppe unter dem Arbeitstitel „Grün und Blau in der Stadt Lörrach“ gebündelt. Vor der Sommerpause soll beispielsweise den politischen Gremien noch ein Strategiekonzept vorgestellt werden, in dem es auch um die Begrünung, Entsiegelung und Verschattung geht.

Einige laufende Projekte

Aktuell läuft bereits die Umgestaltung der Palmstraße mit dem hinterlegten Konzept. Soweit als möglich werde auch die Pflanzaktion in der Stadt fortgesetzt. „Die Entsiegelung und Baumpflanzungen werden im Zusammenhang mit der Optimierung des Aichele-Knotens geprüft“, führte Staub-Abt einen weiteren Punkt einer langen Liste auf. Dazu zählt auch die Überplanung von Freiflächen für mehr Biodiversität und naturnahe Gestaltung und Pflege sowie die Umgestaltung der Grünumrahmung des Egon-Hugenschmidt-Platzes am Rathaus mit einer ökologischen Aufwertung.

Die Fachbereichsleiterin empfahl entgegen des Antrags der Zählgemeinschaft von SPD-Fraktion und Piraten/Die Linke, nicht alle sechs Monate über die Flächenentsiegelung berichten zu müssen. Dies sprenge die Personalressourcen, was letztlich auch von der Mehrheit des Gemeinderats so akzeptiert wurde. Nur die Grünen wollten hier in dieser Form auf dem Laufenden gehalten werden.

Notwendigkeit klar

„Der Klimawandel zwingt uns zum Handeln“, hatte Sabine Schuhmacher zuvor den gemeinsamen Antrag begründet. Die Stadt heize sich auf, Mensch und Natur würden leiden. „Versiegelte Flächen tragen dazu bei.“ Daher müsse schnell gehandelt werden – mit Entsiegelungen und Begrünungen.

Die Grünen unterstützten dieses Ansinnen schon seit Jahren, unterstrich Claudia Salach (Grüne). Eine Berichterstattung sei zugleich sinnvoll, diese müsse nicht zwingend schriftlich erfolgen. „Wir wollen wissen, wo was stattfindet.“ Eine Gesamtkonzeption halten die Grünen zudem für gut. „Wir wollen, dass Lörrach auf den richtigen Weg kommt.“

Klimabeirat mit im Boot

Auch die CDU unterstützte den Antrag („sehr gut“). Die Freien Wähler wunderten sich, dass es eines solchen Antrags noch bedürfe, da die Stadt schon lange auf dem richtigen Weg sei. Bernhard Escher verwies aber darauf, dass doch eigentlich der Klimabeirat zuständig sei. Ins gleiche Horn blies Matthias Koesler (FDP).

Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic kündigte aber an, dass sich der Klimabeirat damit auch noch befasse, aktuell konkret mit der Idee der Verschattungsstudie. Strategieentwicklung bedeute in diesen Zeiten auch, wie man mit kleinem Geld etwas realisierbar mache.

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