Von Markus Greiß
Wissenschaft: Lörracher Lehrer fliegt in die Stratosphäre
Von Markus Greiß
Lörrach. Hermann Klein, Lehrer am Hans-Thoma-Gymnasium und Leiter des Fachbereichs Physik am Schülerforschungszentrum Phaenovum, nimmt an zwei Forschungsflügen in die Stratosphäre teil. Am 23. und am 24. Mai, so die Planung, hebt er jeweils im kalifornischen Palmdale ab, um Weltraumforschern in 15 000 Metern Höhe jeweils zehn Stunden lang bei der Arbeit zuzusehen.
Klein ist einer von vier deutschen Lehrern, die auf Einladung der US-Raumfahrtbehörde Nasa bei der Mission des Stratosphären-Observatoriums für Infrarot-Astronomie (SOFIA) dabei ist. Er hatte sich für das Mitflugprogramm beworben, ein Konzept für die Einbindung der Infrarot-Thematik in den Unterricht entwickelt und den Zuschlag erhalten. Mit an Bord des 40 Jahre alten umgebauten Jumbo-Jets ist neben der Besatzung und Wissenschaftlern aus verschiedenen Ländern ein 18 Tonnen schweres Teleskop mit einem Durchmesser von 2,8 Metern. Es wurde von deutschen Ingenieuren unter Federführung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) gebaut.
Mit diesem Instrument lässt sich für das menschliche Auge unsichtbares Infrarot-Licht beobachten, das bei den Bildungsprozessen von Sternen emittiert wird. Das Teleskop ermöglicht den Forschern somit, „Zeuge der Geburt neuer Sterne zu werden“, wie es in einem Faltblatt zur Sofia-Mission heißt.
Das fliegende Observatorium ist eine technische Meisterleistung. Um freie Sicht ins Weltraum zu gewähren, wurde am Heck der Boeing eine vier Mal vier Meter große Luke eingebaut. Darunter ist das Teleskop installiert, das so viel wiegt wie elf Autos. Unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen haben es die Ingenieure geschafft, Turbulenzen soweit zu vermeiden und das Teleskop so auszulegen, dass das anvisierte Ziel fix gehalten werden kann.
Und was genau ist Kleins Aufgabe beim Flug? „Schauen, aufnehmen und weiterberichten“, so der HTG-Lehrer. Um die von ihm unterrichtete 7. Klasse am Abenteuer teilhaben zu lassen, will er mit seinen Schülern nach der Mission einen ebenso informativen wie humorvollen Film drehen. Doch zunächst einmal freut er sich auf ein „einmaliges Erlebnis, das man nur selten im Leben geschenkt bekommt.“