Lörrach Der Nachwuchs im Mittelpunkt

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Inge Berger mit dem Inzlinger Pfarrer Tobias Walkling, der Kindergartenbeauftragte der Kirchengemeinde.                 Foto: Rolf Reißmann

Kirchengemeinderat: Entwurf für Strukturveränderungen vorgestellt. Konfirmation auch mit 16?

Lörrach/Inzlingen - Inge Berger wurde in der Sitzung des evangelischen Kirchengemeinderates am Dienstagabend in Inzlingen als neue Leiterin des Matthias-Claudius-Kindergartens bestätigt. Und auch sonst stand die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt. Außerdem wurde ein Entwurf zur Strukturveränderung der Kirchengemeinde vorgelegt.

„Oftmals werden Diskussionen doppelt geführt, Entscheidungen wiederholt, kurz gesagt: vielfach unnötiger Aufwand betrieben“, stellte Gert Schramm einen Entwurf zur Strukturveränderung in der Kirchengemeinde vor. „Auch belasten wir Funktionsträger mit Aufträgen, die eigentlich andere erfüllen könnten.“ Als Beispiel nannte er, dass Pfarrer mit externen Handwerkern durch Kirchen und Pfarrhäuser gehen, um den Bedarf an technischen Anlagen zu klären. Schramm empfahl eine klare Trennung zwischen den Tätigkeiten des Finanz-, Struktur- und Hauptausschusses sowie des Kirchengemeinderates. Dafür erhielt er große Zustimmung.

Der Vorschlag lautet, entweder vier Ausschüsse für Bau, Jugend und Familie, Diakonie und Senioren sowie Kirchenmusik einzurichten, oder nur den Bauausschuss zu erhalten und für alle anderen Themen zeitweilige Projektgruppen zu bilden.

Gemeindediakonin Miriam Tepel berichtete zuvor von der Arbeitsgemeinschaft „KeK“ (Kinder entdecken Kirche), an der aktuell zehn Kinder auf dem Salzert beteiligt sind. „Diese Arbeitsgemeinschaft setzt sich interreligiös zusammen, darum werden die Zusammenkünfte schnell zu einem Kurs durch die Glaubenswelten“, erklärte Tepel. Dabei werde auch deutlich, „dass Schulen heute durchaus Orte interreligiöser Bildung sind, weil dort direkte Kontakte zu muslimischen Kindern oder auch aus anderen christlichen Konfessionen entstehen.“

In der Diskussion ermutigten mehrere Mitglieder die junge Religionslehrerin, diese Arbeitsgemeinschaft weiterzuführen. Vorgesehen war ein einjähriger Probelauf, nun sollten es drei bis fünf Jahre werden. So könnten entstandene Bindungen und gelebte Religiosität erhalten bleiben.

Vorbereitet hatte Tepel noch eine Vorschau auf die Konfirmationsteilnahme in den kommenden Jahren. Die sechs evangelischen Gemeinden der Stadt dürften bis 2022 zwischen 80 und 100 Jugendliche dafür erwarten. Wie viele sich wirklich anmelden, ist aber nicht vorhersehbar. Die Zahlen zwischen den Gemeinden schwanken erheblich – von sechs bis 28 Mädchen und Jungen.

Da aber für die Konfirmandenvorbereitung Gruppen mit mindestens zehn Jugendlichen empfohlen werden, sollten sie neu strukturiert werden. Tepel empfahl, den Konfirmandenunterricht dorthin zu verlagern, wo ohnehin Jugendarbeit gestaltet wird. Das sind derzeit die Christus-, die Matthäus- und die Friedensgemeinde.

Dazu kam die Anregung auf, künftig zusätzlich Konfirmationen mit 16 Jahren anzubieten. Damit sollten jene eine Chance erhalten, die sich zuvor nicht dafür entschließen konnten oder den Termin verpasst haben.

Schließlich berichtete Moritz Hohrein aus der Christusgemeinde über seine Arbeit mit jungen Erwachsenen. Neben wöchentlichen Gesprächen finden alle vier Wochen samstags ein Treffen für 18- bis 30-jährige statt, zu denen bis zu 30 Personen teilnehmen. Gerne sollten dazu auch junge Erwachsene aus anderen Gemeinden hinzukommen, damit dort vielleicht ähnliche Gruppen entstehen, so Hohrein. Auch werden noch weitere Mitstreiter gesucht, die technische Fähigkeiten oder Organisationstalent mitbringen.

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