Neben ihr saßen eine Handvoll Frauen an ihren Maschinen. Es wurde geredet und gelacht. Ulrike Menke erweiterte den Kragen an einem blauen, selbstgenähten Kleid. „Alleine hätte ich mich da nie rangetraut“, sagte sie. Doch bei der Werkstatt zog sie das Kleid einfach selbst an und eine erfahrene Näherin schnitt den Kragen nach ihren Wünschen weiter aus und steckte alles zum Nähen ab. Bisher habe das Kleid wegen des unschönen Kragens im Schrank gehangen, sagte sie und strahlte: „Heute Abend kommt es in die Waschmaschine und dann in den Urlaubskoffer.“
Eine andere Teilnehmerin veränderte zum Beispiel einen Langarmpulli in ein Sommertop. Die 14-jährige Liza Thöne nähte aus ihrem Lieblings-T-Shirt, das zu klein geworden war, eine flotte Beanie-Mütze.
„Irgendwann muss man ja mal anfangen“ die Welt zu retten
Insgesamt haben 30 bis 50 Menschen bei der Nähwerkstatt mitgemacht, unter ihnen viele mit Näherfahrung, berichtete Heidi Pfeiffer.
Doch auch Anfänger lernten, wie man aus abgelegten Kleidern Kissenhüllen und Handytäschchen näht. Auf die Frage, ob man mit dem Upcycling von Textilien die Welt retten könne, antwortete Heidi Pfeiffer: „Irgendwann muss man ja mal anfangen.“