Lörrach Die Burg im Blick

Veronika Zettler
 Foto: Veronika Zettler

Kulturprojekt: Vom 13. April bis zum 17. November dreht sich alles um das Röttler Schloss

Lörrach - Die Burg Rötteln stärker ins öffentliche und touristische Bewusstsein rücken, das möchten Stadt, Dreiländermuseum, Röttelnbund und die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG). Für das Kulturprojekt „Burg Rötteln – Herrschaft zwischen Basel und Frankreich“ ziehen die Beteiligten an einem Strang.

Sie ist die größte mittelalterliche Burgruine am Oberrhein, das Wahrzeichen der Stadt und laut Oberbürgermeister Jörg Lutz ihr „großer Sympathieträger“. Beide Bereiche – die Oberburg im Besitz des Landes und die Unterburg im Besitz der Stadt – pflegt seit fast 100 Jahren der Röttelnbund, der vergangenes Jahr allein an der Kasse zur Oberburg knapp 48 000 Besucher zählte. Da ist noch Luft nach oben, zeigen sich die Initiatoren des neuen Kulturprojekts einig.

„Unheimlich genial“, findet Uwe Gimpel vom Röttelnbund das umfangreiche Programm, das vom 13. April bis 17. November rund um Burg und Museum geboten wird. Das 51 Seiten dicke Heft listet 87 Veranstaltungen, darunter Werkstätten für Kinder, Burgführungen, Mittelalterlager (27. und 28. April), Lesungen, Velo-Touren, Vorträge und Spielenachmittage.

Herzstück ist eine Sonderausstellung im Dreiländermuseum

Herzstück ist eine neue Sonderausstellung im Dreiländermuseum. Markus Moehring und sein Team bewahren über 1000 Röttler Fundstücke vom Hochmittelalter bis ins 17. Jahrhundert im Museumsdepot. Aus dieser Sammlung wandern nicht nur Folterinstrumente und Richtschwert in die Schau, sondern auch Alltägliches wie Ofenkeramik oder eine Schachfigur aus Elfenbein aus dem 12. Jahrhundert, die laut Moehring einen Eindruck vom einstigen burgundisch-höfischen Glanz auf der Burg vermittelt. Von der Wiederentdeckung der Burg im 19 Jahrhundert über die drei Herrschergeschlechter Rötteln, Hachberg-Sausenberg und Baden bis hin zu einem Familienbereich will die Ausstellung ein breites Spektrum abdecken.

In allen historischen Facetten beleuchtet wird Rötteln bei einer Tagung der SSG am 25. und 26. April im Dreiländermuseum. Jeweils ganztägig gibt es öffentliche Fachvorträge (Anmeldung erbeten). Im Nachgang erscheinen die Referate in einem Sammelband, so SSG-Konservator Ralf Wagner. Das aktuelle Themenjahr der SSG trägt den Titel „Ziemlich gute Freunde. Frankreich und der deutsche Südwesten“ – Rötteln war somit prädestiniert, um neben Schlössern wie Heidelberg, Rastatt und Ludwigsburg ins SSG-Programm aufgenommen werden.

Doch es stehen noch zwei weitere vielversprechende Publikationen in Aussicht: Sven Schomann schreibt derzeit an der Uni Freiburg seine Dissertation über Rötteln. In etwa zwei Jahren soll die Arbeit veröffentlicht werden.

Dissertation und Lörracher Heft zur Burg Rötteln in Arbeit

Und: Der Doktorand wirkt auch am neuen Lörracher Heft über die Burg mit. Damit dürfte die relativ spärliche wissenschaftliche Forschung über Rötteln eine beachtliche Erweiterung erfahren,

Finanziell unterstützt wird das Programm von der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden. „Weil es ein großes Projekt ist, das besondere Bedeutung für die Stadt hat und von Qualität und Professionalität gekennzeichnet ist“, wie der Vorstandsvorsitzende André Marker lobte.

  Für den Eintritt in die Burg und das Museum inklusive Hin- und Rückfahrt mit dem 16er-Bus gibt es Kombitickets ab 5,50 Euro pro Erwachsener und zwei Euro pro Kind

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