Die Campus-Oase

Von Bernhard Konrad

Lörrach. „Erzählt mir doch nich, dasset nich jeht!“, hat die brandenburgische Sozialministerin Regine Hildebrandt – die „Mutter Courage des Ostens“ – einst gesagt. Diese idealistische Haltung und die Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement mögen auch bei den Initiatoren des Kamel-ion wesentlicher Antrieb zur Umsetzung dieses Experiments gewesen sein: Heute, 25 Jahre später, ist das Schülercafé des „Christlichen Vereins junger Menschen“ nicht mehr vom Campus Rosenfels wegzudenken.

Wind in den Segeln der Gründer war gewiss auch ihr Glaube, doch wurde die ehrenamtliche Arbeit des CVJM von Beginn an und bis zum heutigen Tag nie mit missionarischem Eifer verknüpft.

Das Kamel-ion war und ist ein offener Ort für Schüler aller Klassenstufen, eine Anlaufstelle zum Verweilen mit kleinem Speisenangebot, aber frei von Konsumzwang, außerhalb der Schule und doch im geschützten Raum des Campus. Eine kleine Oase im Schulalltag, die in den vergangenen 25 Jahren tausende von Schülern mit offenen Türen empfangen hat – ganz egal, wer sie sind und wie sie sind.

Arbeitsaufwand, Beharrlichkeit und Improvisationsbereitschaft sind von außen kaum zu ermessen. Auch nicht das Ringen um finanzielle Unterstützung, das ebenso zur Geschichte des Cafés gehört.

Mit dem Kauf des Hauses durch die Bürgerstiftung und der Ziel- und Leistungsvereinbarung mit der Stadt hat die Einrichtung an Stabilität und Sicherheit gewonnen. Kamel-ion-Leiterin Sibylle Burkart wird unterdessen nicht müde, den Wert ihres Teams und ihrer Mitstreiterinnen zu betonen.

Wahr ist aber auch: Ohne Gründerin Petra Becker und Sibylle Burkart als langjährige treibende Kraft und Leiterin gäbe es das Kamel-ion nicht. Zu Recht wurde sie hierfür von der Lörracher Bürgerstiftung im Jahr 2016 mit der Bürgermedaille geehrt