Pro Lörrach: Online- und stationären Handel verbinden / Horst Krämer zum Ehrenmitglied ernannt
Herausforderungen der Digitalisierung werden die Mitglieder von Pro Lörrach in den kommenden Jahren intensiv beschäftigen. Eine zentrale Fragestellung sei, wie Online- und stationärer Handel parallel weiterentwickelt und in den Unternehmen miteinander verknüpft werden können, sagte Pro Lörrach-Vorsitzender Hans-Werner Breuer während der Mitgliederversammlung am Mittwoch.
Von Bernhard Konrad
Lörrach. Nach den Grußworten von Oberbürgermeister Jörg Lutz im „Brauhaus Lasser“ – er lobte die Qualitäten der Einkaufsstadt, warnte aber von Selbstzufriedenheit – und den Erläuterungen von Kassierer Christian Eschbach referierte Felix Ebner zum Thema „Local E-Commerce“: der Verbindung des örtlichen Handels mit dem Internet-Geschäft.
Handel im Netz und vor Ort
Zuvor hatte Eschbach bei einer aufs Ganze besehen stabilen Kassenlage die Investitionen von Pro Lörrach in Software und eine neue Homepage erläutert. Gut investiertes Geld, wie die Ausführungen des Leiters „Gewerbe- und Standortentwicklung“ der Lörracher Wirtschaftsförderung belegten. Ebner zeichnete ein weites Feld, das die Lörracher Akteure auf sehr unterschiedlichem Niveau bespielen.
Ihre Internet-Präsenz sollten Händler „wie eine 1-A-Lage“ behandeln, betonte Ebner. Denn: Auch wenn ein Kunde nicht online kaufe, ebne eine professionelle Homepage oftmals den Weg ins Geschäft, wo letztlich der Einkauf stattfinde. Was zähle, sei unter anderem die Präsentation der Ware und nicht zuletzt der Menschen, die diese Waren verkaufen. Wer dagegen online nicht auffindbar sei, „existiert heute für den Kunden in der realen Welt nicht mehr“, sagte Ebner.
Untersuchungen belegten, dass selbst „Nachwuchskunden“ zwar rund 80 Prozent aller Käufe online vorbereiteten, dennoch kaufe die Mehrzahl im Geschäft. Die Qualität des Einkaufserlebnisses vor Ort bleibe eine entscheidende Größe, so Ebner.
Perspektivisch könnten große und kleine Anbieter auf Local-E-Commerce-Plattformen kooperieren. Deutschland sei Vorreiter für lokale Onlineplätze – bundesweit sind über 90 Initiativen aktiv. Für Lörrach schlug Ebner zunächst eine Bedarfsanalyse und darauf aufbauend Workshops zur „Bespielung von Kanälen wie Homepages oder sozialen Medien“ vor. Auf dieser soliden Basis könne eine kommunale Onlineplattform geschaffen werden. „Pauschallösungen für alle“ seien freilich nicht zu erwarten. Angestrebt werde vielmehr, dass jeder Händler unter dem Dach einer Local E-Commerce-Plattfom seinen eigenen, ihm entsprechenden Platz finde. Diese Homogenität der Online-Präsenz könne letztlich die Nachfrage im Sinne aller Beteiligten ankurbeln.
Das Märkte- und Zentrenkonzept des Büros „Dr. Acocella Stadt- und Regionalentwicklung“ bleibe auch vor dem Hintergrund digitaler Entwicklungen der Wegweiser für den Lörracher Handel.
Datenschutz
Über die am 25. Mai in Kraft tretende „Datenschutz-Grundverordnung“ informierte Rechtsanwalt Sebastian Kotzur. Klar ist: Alle Betriebe tun gut daran, sich intensiv mit diesem „Ungetüm“, so Kotzur mit Blick auf den Umfang der Verordnung, auseinander zu setzen – und zwar auch mit Blick auf ihre Homepage. Im Gegensatz zu den bisherigen Gegebenheiten verbiete das Gesetz im Grunde alles, was nicht ausdrücklich erlaubt sei, so Kotzur. Ein weiterer entscheidender Unterschied: Geldstrafen, die bei Verstößen auf Unternehmen zukommen können, sind weitaus höher als bisher.
Wahlen
Hans-Werner Breuer (Vorsitzender), Marion Ziegler-Jung und Rolf Schönbett (zweite Vorsitzende) sowie Christian Eschbach (Kassierer) und Jacqueline Lenz (Schriftführerin) wurden ebenso einstimmig wiedergewählt wie die Beisitzer Gerhard Schneider, Anke Neumann-Runge, Peter Vogl und Monika Klauser-Kischnick.
Ehrung
Der langjährige ehemalige Vorsitzende Horst Krämer wurde unter dem Applaus der Anwesenden zum Ehrenmitglied von Pro Lörrach ernannt.
