Lörrach Die Neumatt   macht  Schule

Bernhard Konrad

Schule: Oberbürgermeister Jörg Lutz über Fahrplan und Konzept für das dritte Gymnasium. Neue Impulse für den Lörracher Stadtteil.

Lörrach - Nach Einschätzung von Oberbürgermeister Jörg Lutz wird das Gymnasium in der Neumatt frühestens zum Schuljahr 2023/24 seinen Betrieb aufnehmen, eher aber ein Jahr später. Die Grundschule bleibe am Standort, der Waldorfkindergarten werde zurück ins Grütt wechseln – nur wann, das sei angesichts der städtischen Prioritäten und Personalressourcen noch fraglich.

Klar sei: Nachdem ein Schulbau auf dem Brombacher Fabric-Gelände vom Tisch ist (wir berichteten), werde die Stadt das Gymnasium „mit Nachdruck“ in der Neumatt angehen, sagte Lutz im Gespräch mit unserer Zeitung.

Konzeptionelle Überlegungen

Die neue Schule muss mit dem Hans-Thoma-Gymnasium (HTG) kompatibel sein. Lutz: „Nur so kann Schülerlenkung gelingen.“ Das Profil sollte demnach ebenfalls naturwissenschaftlich orientiert sein, ein Sportgymnasium komme nicht in Frage. Über Akzentuierungsmöglichkeiten bei der Wahl der Schwerpunkte in der Oberstufe könne gleichwohl nachgedacht werden. Auch sei eine Außenstelle des hoch frequentierten Phaenovum denkbar. Erörtert werde auch die Frage – immer auch mit Blick auf die Möglichkeit der Schülerlenkung – ob in der Neumatt ein Ganztags-Gymnasium denkbar sei, ob in gebundener oder offener Form.

Das Regierungspräsidium redet mit

Nun gelte es, möglichst bis zur Sommerpause ein Raumprogramm zu erarbeiten. Dieses müsse vom Regierungspräsidium (RP) genehmigt werden – was nicht vor Ende des Jahres zu erwarten sei.

Mitreden wird das RP auch in der Frage, wie mit dem Gebäudebestand auf dem künftigen Neumatt-Campus verfahren wird. Grundschulbau und Mensadomizil werden ihre Funktion weiterhin erfüllen können. Inwieweit der Altbau nach Umbauarbeiten neu genutzt werden kann – ob er ganz oder teilweise abgerissen wird, müsse noch ermittelt werden. Klar sei, das in der Neumatt eine „zukunftsfähige, attraktive Schule entstehen soll.“

Neue Impulse für die Neumatt

Die Neumatt sei schon heute ein spannender Stadtteil, der sich gut entwickle – unter anderem durch das Engagement der Wohnbau Lörrach. Auch die FES erfreue sich großer Nachfrage, in der Nachbarschaft befinde sich der TuS Lörrach-Stetten – „das Gymnasium wird dem Stadtteil einen weiteren Impuls verleihen“, betonte der OB. Und: Die Kommune werde zudem die Anbindung eines Jugendtreffs ans neue Schulquartier prüfen.

Keine verfrühten Spekulationen über Kosten

Zu den Kosten könne gegenwärtig schlicht noch keine seriöse Aussage getroffen werden, sagte Lutz. Sie hängen von Umfang und Aufwand der Abriss-, Um- und Neubau-Arbeiten ab. Zudem von der Höhe der Schulbauförderung, Raumprogramm und gegebenenfalls der Einrichtung eines Ganztagsbetriebs und manchen mehr. Lutz: „Im Moment sind solche Spekulationen einfach fehl am Platz.“

Ein Standort ohne Alternative

Eine Alternativfläche in der Stadt – ÖPNV-Nähe und die Nachbarschaft einer Sporthalle wären zwei von etlichen Voraussetzungen – sei nach eingehender Prüfung nicht in Sicht, sagte Lutz. Auch nicht in Hauingen, betonte er mit Blick auf Bestrebungen, das Gymnasium im Norden der Stadt zu errichten.

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