Lörrach Die Ressourcen der Erde schonen

Regine Ounas-Kräusel
Das Cover des Umweltschutzkalenders hat Ingo Lindmeier designt. Foto: zVg

Klimaschutz: Bürgerplattform „fairNETZt“ gibt ersten Umweltkalender für Lörrach und Region heraus

Lörrach - Unter dem Motto „Move the day – Verschiebe das Datum“ gibt die Bürgerplattform „fairNETZt“ ihren ersten Umweltkalender heraus. Er soll den Menschen Lust machen, einen neuen Lebensstil auszuprobieren, mit dem sie die Ressourcen der Erde schonen. Als Beispiele stellt der Kalender Menschen aus der Region vor, die dies bereits tun.

„Wenn alle Menschen auf der Welt so leben würden wie wir in Deutschland, bräuchten wir fast drei Erden“, sagte Hartmut Schäfer (fairNETZt) beim Video-Pressegespräch. Jeder Mensch hinterlässt einen ökologischen Fußabdruck: Er oder sie verbraucht für Nahrung, Wohnung, Heizung, Mobilität, für kulturellen Genuss und alle anderen Lebensbereiche Ressourcen – etwa Ackerfläche oder biologische Mechanismen, die Schadstoffe beseitigen. Auch der CO 2-Fußabdruck belastet die Erde.

In Deutschland hätten die Menschen die Ressourcen, die die Erde in einem Jahr bereitstellt, rein statistisch gesehen, schon im Mai verbraucht, betonte Schäfer. Das Global Footprint Network errechnet diesen „Erdüberlastungstag“: In Deutschland fiel er 2019 auf den 3. Mai, auf der ganzen Welt auf den 22. August.

Den Kalender hat Schäfer zusammen mit dem Fotografen Martin Schulte-Kellinghaus und Ingo Lindmeier vom Büro „Spielsinn Design“ verwirklicht. Die Lörracher Druckerei „Kropf und Herz“ hat ihn auf hochwertigen Papierrestbeständen gedruckt. Darin stellen sich Menschen aus der Region vor, die sich auf den Weg gemacht haben zu einem Ressourcen schonenden Lebensstil. Da ist zum Beispiel die Hausgemeinschaft, die auf ihrem Dach Module für Solarstrom und Solarwärme installiert hat. Die Studentin Nadine Mäder stellt aus Kunststoffabfällen coole Handyhüllen her und hat die Maschinen dafür selbst gebaut. Natalie Blanc und Amit Baum betreiben in Lörrach ein veganes Café.

Mit dem Kalender wolle man die Menschen anregen, in Bewegung zu kommen hin zu einem nachhaltigen Lebensstil, sagt Schäfer. Sein Traum: Durch schrittweise Veränderungen im Alltag verschieben die Menschen den „Erdüberlastungstag“ jedes Jahr um zehn Tage nach hinten, bis er schließlich auf den 31. Dezember fällt. Aus diesem Grund beginnt der Kalender auch nicht im Januar, sondern umfasst die Monate Mai 2021 bis Mai 2022.

Denkbar wäre es für Schäfer, im nächsten Kalender nachhaltig wirtschaftende größere Firmen vorzustellen. Der Kalender enthält auch Hinweise auf sogenannte „Footprint-Rechner“. Damit können Interessierte ihren ökologischen Fußabdruck ermitteln und sich Anregungen für Veränderungen holen.

Weitere Informationen: ab März erhältlich bei FairVelo, Teichstraße 48, im Unverpacktladen „Schüttwerk“, Tumringer Straße 221, im Café Kirche, Christuskirche, Nansenstraße und per E-Mail an move-the-date@fairnetzt-loerrach.de. Preis 15 Euro, 3 Euro fließen an die Klimawerkstatt. Weitere Stellen sind willkommen.

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