Lörrach Die Stadt ändert ihr Gesicht

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Dialogsommer: Lörrach wurde beim Stadtspaziergang als „Stadt im Wandel“ präsentiert

Lörrach - Beim Stadtspaziergang am Dienstag präsentierten Bürgermeisterin Neuhöer-Avdic und Stadtplaner Alexander Nöltner Lörrach als Stadt im Wandel, die durch einen Mix aus neuen Wohnungen, Geschäften und Arbeitsorten belebt werden soll.

Bürgerinnen und Bürger schilderten, dass vor allem die Radfahrer in der Fußgängerzone und der Parksuchverkehr sie stören. Zwei Frauen bekannten aber auch: „Wir leben gerne in der Innenstadt.“

Meinungen und Wünsche zur Stadtentwicklung einbringen

Die Spaziergänge gehören zum Lörracher Dialogsommer und bieten den Bürgern Gelegenheit, ihre Meinungen und Wünsche zur Stadtentwicklung einzubringen.

Am Dienstag startete der Rundgang auf der Dachterrasse des Rathauses. Der Blick schweifte über den fünfstöckigen Rohbau des Wohn- und Geschäftshauses „LÖ“ am Bahnhofsplatz und über die Baustelle auf dem Areal Conrad. Es sei schwierig gewesen, den Investor des „LÖ“ zu überzeugen, auch Wohnungen zu bauen, erinnerte sich die Bürgermeisterin: Doch inzwischen sei er froh, künftig seine Kunden im eigenen Haus zu haben.

Im Frühjahr 2021 soll das „LÖ“ mit einem Mix aus Geschäften, Fitness-Studio und Gastro bezogen sein. Die 60 Wohnungen sollen drei Monate später vermietet werden. Da die Wohnbau Lörrach Generalmieterin werde, könne der Mietpreis nicht nach jedem Bewohnerwechsel erhöht werden, hob Neuhöfer-Avdic hervor.

Auf dem Areal „Conrad“ beim Arbeitsamt entstehen rund 120 Wohnungen mit zwei Wohngruppen für Demenzkranke sowie ein Neubau des Landratsamtes. Neuhöfer-Avdic begrüßte diesen Mix, weil Wohnungen gebraucht werden, aber auch, weil sie abends die Stadt beleben. Zwischen Rathaus und Landratsamt sei sie um 17 Uhr durchaus schon mit hochgezogenen Schultern unterwegs gewesen, weil es dort sehr dunkel war.

Die Gruppe spazierte durch die Fußgängerzone vorbei am Hebelpark zum Riesgäßchen und zum Kreiskrankenhaus. Am Park planschten Kinder in den Springbrunnen, Passanten saßen im Grünen und im Café. Aufenthaltsorte ohne Konsum seien wichtig, befand Gemeinderätin Christiane Cyperrek (SPD).

Beim Riesgäßchen sollen Wohnungen entstehen, wo heute eine wenig attraktive Park- und Lieferzone für Geschäfte ist. Das Gelände des Kreiskrankenhauses fällt im Jahr 2025 an die Stadt, wenn das neue Kreisklinikum in Betrieb geht. Es gehört mit dem Vogelbach- und dem KBC-Areal zu den Wandelarealen am Rand der Innenstadt. Bis 2025 wolle die Stadt im Rahmen eines Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) Pläne für die künftige Nutzung des Klinik- und des Vogelbachareals entwickeln, erklärten Neuhöfer-Avdic und Nöltner.

Für das Klinikareal gebe es schon Ideen: ein Kindergarten, Seniorenwohnen oder gar eine Schule. Auch der Eigentümer des Vogelbachareals, auf dem heute ein Supermarkt steht, habe Interesse an einer vielfältigen Nutzung. Den Gewerbekanal auf dem Gelände wolle man einbeziehen, um den „Traum von der Stadt am Wasser“ zu verwirklichen.

Auf dem KBC-Areal sahen Neuhöfer-Avdic und Nöltner eine Zukunft für „urbane Arbeitsplätze“ gerade für junge Leute. Tatsächlich hat die Firma „Volare Group“, die das Gelände im Frühjahr 2018 kaufte, Interesse, dort Gewerbeflächen an Lörracher und an junge innovative Firmen zu vermieten. Für diese neue Nutzung muss allerdings der Bebauungsplan geändert werden.

„Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an die Innenstadt denken?“ fragte Monika Neuhöfer-Avdic die Stadtspaziergänger. Eine Frau klagte über Velos und E-Bikes, die sehr schnell durch die Fußgängerzone fahren. „Wir sehen, dass der Radverkehr ein Top-Thema ist“, pflichtete ihr die Bürgermeisterin bei. Bekanntlich will die Stadt in ihrer „Fahrradstrategie 2025“ drei Velo-Pendlerrouten, die um die Fußgängerzone herumführen, verbessern. Um diese vom motorisierten Verkehr zu entlasten, will sich die Stadt nach der Sommerpause mit den Buslinien und der Absperrung durch Poller beschäftigen.

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