Modulbauweise als Vorteil
Diana Wiedemann, promovierte Architektin, Energieberaterin für Baudenkmale und Vorsitzende des Vereins Bauwerk Schwarzwald, ging darauf ein, was regionale Baukultur, Holz und Design mit Klimaschutz zu tun haben. Sie ging dabei auf den sogenannten Internationalen Stil ein, der sich in der Architektur weltweit seit den 1920er-Jahren verbreitet hat. Diesen gelte es als Grundlage zu verwenden und für den Bau mit Holz als heimischer Ressource regional abzuwandeln. Damit forderte sie den Widerspruch von Frank Hovenbitzer, Kreisvorsitzender des Bundes Deutscher Architekten (BDA) und stellvertretender Vorsitzender der Architektenkammer im Kreis Lörrach, dar, der den Internationalen Stil nicht als Gegenbewegung zum regionalen Bauen, sondern als dessen Ergänzung verstanden wissen wollte.
Digital zugeschaltet war der dritte Referent der Nachhaltigkeitskonferenz: Tim Siemens, Koordinator der Holzbau-Offensive Baden-Württemberg, einer Initiative des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR), ging auf die Vorteile des Bauens mit Holz ein. „Wenn ein Autobauer mit 50 Einzelteilen zu Ihnen kommt und vor Ihren Augen das Auto zusammenbaut, werden Sie vermutlich nicht an ein qualitativ hochwertiges Produkt glauben“, wählte er einen Vergleich. Gerade diese Modulbauweise mit Fertigbauteilen sei aber ein Vorteil des Bauens mit Holz, wenngleich dadurch auch im Vorfeld mehr beachtet werden muss als bei anderen Baustoffen. „Wir bauen uns aus dem Klimaproblem heraus“, legte er dar.
Auf dem 7,4 Hektar großen Lauffenmühle-Areal soll das erste klimaneutrale Gewerbegebiet Deutschlands in Holzbauweise entstehen. Das Vorhaben wird vom Wirtschaftsministerium mit rund 7,5 Millionen Euro gefördert. Noch dieses Jahrzehnt sollen Flächen für Produktion und Dienstleistung entstehen.