Lörrach „Die Tram-Idee ist super“

Die Oberbadische

Stadtentwicklung: Vortrag von Monika Neuhöfer-Avdic

Von Regine Ounas-Kräusel

Lörrach. „Lörrach ist eine Stadt im Wandel.“ Außerdem gehöre es zur prosperierenden Metropolregion Basel und damit auch zu den zehn wichtigsten Metropolregionen in Deutschland. So charakterisierte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic am Montag bei einem Vortrag die Stadt. Unter dem Titel „Lörrach 2030/2040 – Stadt. Land. Region“ sprach vor Besuchern des Seniorensommers im gut besetzten Sitzungsaal des Rathauses über die Zukunft der Stadt.

Unsichtbare Grenzen

Als sie mit ihrem Mann zum ersten Mal nach Lörrach kam, habe sie sich gewundert, wie groß die Stadt sei, erzählte die gebürtige Kölnerin. Sie hatte die Grenzen im Dreiländereck gar nicht bemerkt. „Im Grund sind wir eine große Stadt“, bekräftigte sie. Die Raumplanung laufe längst über die Grenzen hinweg. Im Wiesental plane man zum Beispiel die Taktverdichtung und neue Haltestellen für die S-Bahn Basel-Zell gemeinsam.

Wohnraum und Arbeitsplätze sind wichtig

„Priorität eins, zwei und drei für die Stadt muss es sein, Wohnraum zu schaffen“, stellte die Bürgermeisterin klar. Seit den 1990er Jahren sei die Zahl der Einwohner auf fast 50 000 gestiegen. Die Stadt will bekanntlich bis 2025 jedes Jahr 250 Wohnungen schaffen und sei dabei auf einem guten Weg: Im Jahr 2014 habe das Rathaus nur für 104 Wohnungen eine Baugenehmigung erteilt, im Jahr 2018 für 234. In diesem Jahr könnte das Ziel von 250 Wohneinheiten laut Neuhöfer-Avdic erstmals erreicht werden.

Die Bürgermeisterin erklärte, dass Wohnraum vor allem auf Flächen innerhalb der Stadt entstehen solle. Außerdem wolle man Wohnen, Arbeiten und Einkaufen in räumlicher Nähe ermöglichen.

Lörrach dürfe keinesfalls zur Schlafstadt werden: „Wir müssen die Menschen motivieren, zu uns zu kommen.“ Die Stadt wolle zum Beispiel für Familien, Auszubildende und Senioren gezielt Wohnraum schaffen.

Als Beispiele nannte sie das Wohn- und Geschäftshaus „Lö“ auf dem Postareal, wo Geschäfte und 60 Wohnungen entstehen. Auch das Conrad-Areal erwähnte sie, wo ab Ende September 120 Wohnungen, zwei Wohngruppen für Demenzpatienten und der Erweiterungsbau des Landratsamtes entstehen werden. Die 400 Parkplätze auf dem Gelände fallen dann weg.

Wandelareale

Lörrach besitze so viele „Wandelareale“ wie kaum eine Stadt dieser Größe, freute sich Neuhöfer-Avdic. Auf dem Gelände der früher großen Textilfirmen KBC und Lauffenmühle könne sich neues Gewerbe ansiedeln. Auch die Standorte des Kreis- und des St. Elisabethen-Krankenhauses würden frei, wenn 2025 das Zentralklinikum in Betrieb gehe.

Grenzüberschreitender Nahverkehr und Tram

Im Zollquartier an der Grenze zu Riehen soll neuer Wohnraum entstehen. Diskutiert wird auch über eine grenzüberschreitende Tram. „Ich persönlich finde die Idee super“, sagte die Bürgermeisterin. Sie regte an, dass eine Tram auch Lörrachs „Wandelareale“ anfahren könnte. Als Zwischenlösung könne ein selbstfahrender Kleinbus zwischen der Grenze und dem Bahnhof Stetten verkehren, meinte sie.

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