Lörrach Die Vielfalt des Lebens auf der Bühne

Jennifer Ningel
Das Musical wurde erstmals am kantonalen Familientag in Rheinfelden aufgeführt – vor 1500 Menschen. Foto: zVg/Reimtgut

In einem Musical das Erwachsenwerden thematisieren – diese Idee kam dem Rapper Peter Reimtgut 2023. Viele Lieder hat er gemeinsam mit Kindern erarbeitet. Nun wird das Stück „Hallo Leben/Hallo Welt“ im Burghof aufgeführt.

Die Idee ist immer konkreter geworden – bis es eine „große, coole Sache“ wurde. Reimtguts Ziel war es, mit der Musik eine Geschichte über das Leben zu erzählen. „Ich habe versucht, mit Leuten zu arbeiten, die Experten auf ihrem jeweiligen Gebiet sind“, erzählt er im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die Geburt

Der rote Faden des Musicals beginnt mit der Geburt. Reimtgut erläutert die Entstehung einiger Blöcke des Musicals: „Als Erstes lernen die Kinder die Natur kennen. ,Hier leben wir’, lernen die Kids.“ Für diese Phase hat Reimtgut ein Stück mit einer Kindergartengruppe erarbeitet.

Die Kindheit

Es folgt der Lebensabschnitt, in dem Kinder alles hinterfragen. Dafür hat sich der Musiker an die Schöpflin-Schule gewandt, um mit Schülern ein Lied zu verfassen. Es entstand „Hab Fragen an das Leben“. Antworten liefern die älteren Schüler der Mathilde-Planck-Schule. In ihrem Lied ist vieles verpackt, was Kinder auf ihrem Lebensweg brauchen.

In einem weiteren Block geht das Musical auf Diskriminierung ein. Dabei stellt sich der Erzieher Samano, der aus Kurdistan geflohen ist, vor. Sinnbildlich erzählt er seine Geschichte.

Das Alter

Bei „Opa erzählt“ soll den Kindern das Älterwerden erklärt werden. Dafür ist Reimtgut an ein Seniorenheim herangetreten, wo sich Dieter Funk bereit erklärte, zusammen mit einer jungen Frau das Lied zu erarbeiten. Im Finale geht es um Abschied und Tod. Das Lied hierzu ist mit dem Verein Tapfere Herzen entstanden.

Die Geschichte neben den Liedern erzählt Sabrina Lössl. Sie startet damit, dass sie mit einem Kinderwagen auf die Bühne kommt und schafft mit ihren Beiträgen eine Klammer zwischen den Liedern.

Mehr als 100 Mitwirkende

Mehr als 100 Personen im Alter von von drei bis 80 Jahren sind aktiv am Musical beteiligt. Sie singen in Gruppen, etwa die 22-köpfige Grundschulklasse, oder allein.

„Die vielen Beteiligten zeigen auch, wie grenzübergreifend Musik ist“, sagt Reimtgut, denn: Denn die Sänger kommen nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus der Schweiz.

Erste Aufführung

Das Musical wurde erstmals am kantonalen Familientag in Rheinfelden in der Schweiz aufgeführt – vor 1500 Menschen, erzählt Reimtgut. Die Stimmung sei wunderschön gewesen, nun freue sich der Musiker auf den Auftritt im Burghof.

Aus der Region

Zu sehen ist das Musical „Hallo Leben/Hallo Welt“ am Freitag, 1. November, 17 Uhr, im Burghof. Der Eintritt kostet 20 Euro. Empfohlen wird, dass die Kinder älter als vier Jahre sind. Aber auch jüngere sind willkommen. Sie können sich an der Musik erfreuen, macht Reimtgut deutlich. „Die Botschaft ist wertvoll“, sagt der Initiator des Musicals. Er will diesen Rahmen auch nutzen, damit sich die einzelnen Institutionen, die beim Musical mitwirken, vorstellen können.

Sie sollen im Burghof die Möglichkeit bekommen, über ihre Arbeit zu informieren. Reimtgut: „Wir bringen Menschen aus der Region, die wundervolle Dinge machen, auf eine Bühne mit wundervollen Geschichten.“

Der Trägerverein

Das Projekt läuft über den Trägerverein für Schüler-, Jugend- und Kinderkultur (Schjkk) im Schweizer Rheinfelden, wo Reimtgut in der Jugendarbeit tätig ist. Er hat sich mit seiner Idee an Schjkk-Geschäftsführerin Liliane Regitz gewandt, die von dem Vorhaben überzeugt war. Auf dieser Basis konnte er nach Fördergeldern suchen und das Projekt umsetzen – und schließlich auch in Lörrach auf die Bühne bringen.

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