Dieser sechste Zug kann nach Berechnungen der Stadt Lörrach gebildet werden: Die Kommune hat bereits bei Antragsstellung die konkreten Schülerzahlen bis zum Schuljahr 2026/27 prognostiziert und kommt zu dem Ergebnis von durchschnittlich 169 Schülern in den Eingangsklassen für die Realschule. „Diese Zahlen belegen die aktuell in Lörrach lebenden Kinder. Berücksichtigt sind hierbei noch nicht der zu erwartende Anstieg durch die Ausweisung neuer Baugebiete und dem damit verbundenen Bevölkerungszuwachs“, so die kommissarische Fachbereichsleiterin Ilona Oswald.
Drittes Gymnasium: Start wohl nicht vor Schuljahr 2020/21
Auf Unverständnis stößt bei der Lörracher Verwaltungsspitze vor allem, dass die Daten, auf deren Basis das Ministerium die Schülerzahlen berechnet, trotz Nachfrage nicht zur Verfügung gestellt wurden. Dies, so Lutz wörtlich, habe er „noch nie erlebt“. Die Offenlegung des Datenmaterials sei die Voraussetzung für die inhaltliche Debatte.
Wilke und Lutz halten es für denkbar, dass mit der ablehnenden Haltung womöglich auch die Realschule im benachbarten Steinen „geschützt“ werden soll. Die Sorge, dass eine Realschule in Brombach eine nennenswerte Sogwirkung für Schüler aus Steinen entfalte, halten aber beide für unbegründet.
Bleibt es beim „Nein“ des Ministeriums könnte dies mittelfristig für die Werkrealschule an der Hellbergschule das „Aus“ bedeuten. Nämlich dann, wenn sich mehrmals weniger als 16 Schüler anmelden. Diese müssten dann auf die Theodor-Heuss-Realschule oder die Gemeinschaftsschule ausweichen. In Brombach bliebe dann ausschließlich eine Grundschule.
Hinsichtlich des dritten Gymnasiums werde sich die Stadt mit dem RP zeitnah über das weitere Vorgehen abstimmen. Noch ist es für eine Prognose zu früh, doch werde das Gymnasium aller Voraussicht nach seinen Betrieb nicht vor dem Schuljahr 2020/21 aufnehmen, so Lutz. Damit wäre ein wichtiger Schritt zur Entlastung des Campus Rosenfels – insbesondere des Hans-Thoma-Gymnasiums getan.