Lörrach Dürfen Topfpflanzen Kaffee trinken?

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„Jugend forscht“: Schüler aus Lörrach und dem Landkreis beim Regionalentscheid in Freiburg erfolgreich.

Lörrach/Freiburg - Stark vertreten und erfolgreich war der Landkreis beim „Jugend forscht“-Regionalwettbewerb am Donnerstag und Freitag in Freiburg. Die Jugendlichen machten ein Viertel des Teilnehmerfeldes aus. Allein das Phaenovum Schülerforschungszentrum Lörrach-Dreiländereck sammelte sieben Regionalsiege, vier zweite Plätze, vier dritte Plätze und einen Sonderpreis.

178 Jungforscher mit 92 Projekten

„Kann man mit Kaffee Blumen gießen und mit Sonnenlicht Handys aufladen?“ Das sind Fragen, die Schüler auf dem Regionalwettbewerb Südbaden beantworten wollten. Mit 178 Jungforschern an 92 Projektständen ist er der teilnehmerstärkste der elf „Jugend forscht“-Ausscheide in Baden-Württemberg. Allein 23 Projekte stellten Tüftler aus dem Landkreis vor und repräsentierten den Erfindergeist der Region.

Am Freitag wurden die Projekte in der SICK-Arena der Öffentlichkeit präsentiert. „Viele sind wirklich beeindruckend. Hier herrscht angesichts der hohen Teilnehmerzahl auch ein höheres Niveau als bei anderen Entscheiden“, sagte Wettbewerbsleiterin Benita Eberhardt-Lange beim Presserundgang.

Fast die Hälfte aller Schüler Mädchen

Bemerkenswert sei, dass 60 Prozent der Teilnehmer unter 14 Jahre alt und fast die Hälfte aller Schüler Mädchen sind: „Im Vergleich zu vergangenen Jahren ist das ein hoher Anteil“, erklärte Eberhardt-Lange.

Eines dieser Mädchen ist Esra Lorenz. Die Zwölfjährige besucht das Scheffel–Gymnasium Bad Säckingen, arbeitet jedoch am Phaenovum und nahm dieses Jahr zum ersten Mal teil. Ihr Thema lautete „Kann man Pflanzen mit Getränkeresten gießen?“ Im Gespräch verriet sie, dass Kaffee und Tee in Ordnung seien, um Blumen ab und zu damit zu bewässern, Kakao hätte allerdings sofort Schimmel verursacht.

Beim Experimentieren mit Essig und Backpulver erwischt

Experimentieren habe ihr schon immer gefallen, seit sie aber erwischt wurde, wie sie versuchte, Essig mit Backpulver zu mischen, macht sie das nicht mehr zu Hause. Stattdessen fährt sie nun einmal die Woche nach Lörrach, um am Phaenovum an ihren Projekten zu arbeiten. Dieses und andere Forschungszentren unterstützen mittlerweile jedes vierte Projekt des Wettbewerbs, sagte Eberhardt-Lange. „Es wird jedes Jahr mehr. Vor zehn Jahren gab es das noch gar nicht.“ Die Schüler bekommen dort Arbeitsmaterialien und Hilfe von Betreuern gestellt. Esra hat der Wettbewerb eine Menge Spaß gemacht, und sie möchte nächstes Jahr wieder mitmachen.

Laut Eberhardt-Lange nehmen 25 Prozent aller Schüler mehrfach teil. Yannick Resch und Benedikt Heim (beide Phaenovum) zum Beispiel sind schon richtige Veteranen. Die beiden 17-Jährigen präsentierten dieses Jahr schon zum fünften Mal bei „Jugend forscht“ und zum zweiten Mal zusammen ein Projekt.

Phaenovum dominiert Fachbereich Physik

Mit „Wie Karten fliegen lernen“ belegten sie am Freitag den zweiten Platz im Bereich Physik, den das Schülerforschungszentrum Lörrach-Dreiländereck dominierte. Denn auch die Sieger Carl Gadde (16) und Adam Muderris (15) sowie die Drittplatzierten Leonhard Roth und Martin Scholten (beide 15) forschen am Phaenovum.

Nikolas Kassubek und Leander Schöberl experimentieren lieber zu Hause in Rheinfelden. Sie sind 15 Jahre alt und nahmen zum zweiten Mal gemeinsam teil. Bei ihrem Projekt haben sie eine Handyhülle mit integrierter Solarzelle gebaut. So können sie ihr Smartphone zum Laden einfach in die Sonne legen.

Sie überlegen, das Produkt irgendwann auf den Markt zu bringen. „In erster Linie wollten wir aber etwas bauen, das umweltfreundlich ist“, erklärte Nikolas.

Mit diesem Ansatz sind viele an ihre Projekte herangegangen. Ein Drittel befasste sich mit den Themen Klimawandel, Digitalisierung und Ressourcenknappheit, sagte die Wettbewerbsleiterin Eberhardt-Lange. Die Forscher von morgen zeigten damit, dass sie auch in Sachen Umwelt zukunftsweisend denken.

Ergebnisse
Mathematik
(Schüler experimentieren): 1. Platz: Carolina Zimmermann u. Saskia Lange, 2. Platz: Ida Spanke u. Selma Muderris, 3. Platz: Donat Miftari (alle Hans-Thoma-Gymnasium Lörrach)
Physik (Jugend forscht): 1. Platz: Carl Gadde u. Adam Muderris, 2. Platz: Benedikt Heim u. Yannick Resch, 3. Platz: Leonhard Roth u. Martin Scholten (alle HTG); 1. Platz (Schüler ex.): Florian Bauer u. Verona Miftari (HTG), 2. Platz: Josef Kassubek u. Dominik Haller (Georg- Büchner-Gymnasium Rheinfelden)
Geo- und Raum (Schüler ex.): 1. Platz: Maja Spanke, Hanna Otto u. Jule Knauer (HTG), 2. Platz: Maximilian Brendin (Hebelschule Schliengen) Chemie (Schüler ex.): 1. Platz: Paula Fischer (HTG)
Biologie (Schüler ex.): 1. Platz: Silvia Page (HTG), 1. Platz (Doppelvergabe): Julian Kehm (HTG), 2. Platz: Esra Lorenz (Scheffel–Gymnasium Bad Säckingen), 3. Platz: Felix u. Leni Fingerlin (ASS Lörrach), 2. Platz (Ju fo): Noah Hohenfeld u. Julia Kernbach (HTG)
Arbeitswelt (Schüler ex.): 1. Platz: Sarah-Maria Schladerer, Jana Müller u. Moritz Arts (HS Schliengen), 3. Platz: Sebastian Page, Leevi Sobott u. Aurel Rasch (HTG), 3. Platz (Ju fo): Justus Karbe, Simon Möschlin u. Svenja Kiefer (Endress + Hauser, Maulburg). Sonderpreis: Denis Grüneberg (Schulzentrum Steinen) und Franka Fingerlin (ASS Lörrach)
Alle Regionalsieger nehmen am Landeswettbewerb teil, der für „Jugend forscht“ vom 25. bis 27. März in Fellbach und für „Schüler ex“ vom 23. bis 24. April in Balingen stattfindet.

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