Lörrach Ehre, wem Ehre gebührt

Die Oberbadische
Der Markus-Pflüger-Preis Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Hauptausschuss: Stadt modifiziert Markus-Pflüger-Preis und schafft neue Ehrung

Von Guido Neidinger

Die Stadt tat sich in der Vergangenheit schwer mit der Vergabe des Markus-Pflüger-Preises. Deshalb werden die Vergabekriterien modifiziert. Zusätzlich wird es eine neue Bürgerehrung geben. Der Hauptausschuss des Gemeinderates stimmte dem Konzept am Donnerstag zu.

Lörrach. Dreimal hat die Stadt Lörrach den Markus-Pflüger-Preis vergeben, 2010 an Udo Kunz, 2012 an Christine Kaltenbach, 2014 an die Geschwister Schöpflin – dann war Schluss, mangels geeigneter Preisträger.

Die „herausragenden Anforderungen knapp unter der Ehrenbürgerwürde“ machten es laut Oberbürgermeister Jörg Lutz schwer, alle zwei Jahre einen geeigneten Kandidaten für den Markus-Pflüger-Preis zu finden. Allerdings wolle man nicht auf die Ehrung verdienter Bürger verzichten. Denn, so Lutz: „Ehrungen gehörten zu einer Stadt.“ Vor diesem Hintergrund wurden die Vergabekriterien für den Markus-Pflüger-Preis (siehe Info) etwas abgesenkt. Zudem wird es künftig eine Bürgerehrung geben. Verliehen wird die „Lisa Rees-Medaille“ (siehe Info), benannt nach einer verdienten Lörracherin.

Dieser Argumentation stimmten alle Fraktionen zu. Ulrich Lusche (CDU) betonte: „Ich glaube an den Wert einer öffentlichen Anerkennungskultur.“ Lusche betonte angesichts anderer Ehrungen allerdings, dass Ehrungen nicht inflationär werden dürften, weil sie sonst ihren Wert verlören. Die Gefahr der „Wertlosigkeit“ sieht Hubert Bernnat (SPD) nicht. Er hält es für sinnvoll, Bürger „niederschwelliger zu ehren, die sich ehrenamtlich betätigt haben.“ Und dies sei auch eine Aufgabe der Stadt. Margarete Kurfeß sieht das ähnlich: „Die Stadt wird nicht nur getragen von Häusern und Geschäften, sondern auch davon, wie die Bürger miteinander umgehen.“ Die Stadt sei angewiesen auf das Engagement ihrer Bürger. Ein Ehrungsformat wie die Verleihung der Lisa-Rees-Medaille „hätten wir schon früher gebraucht“.

Uwe Claassen (Freie Wähler) lobte das neue Ehrungskonzept ebenfalls. Für ihn bietet es die Chance, „ein viel größeres Potenzial von Bürgern zu finden, die ehrenamtlich für Lörrach etwas geleistet haben“.

Vorgestellt wurde das Konzept von Fachbereichsleiterin Susanne Baldus-Spingler.

Markus-Pflüger-Preis: Künftig gelten folgende Vergabekriterien: Geehrt werden Menschen für „herausragende Leistungen, die insbesondere im sozialen, kulturellen, sportlichen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kommunalpolitischen Bereich dem Wohl der Allgemeinheit dienen oder auf andere Weise das Ansehen der Stadt mehren. Der Preisträger hat einen Bezug zu Lörrach und beinnflusst durch sein Wirken die Wahrnehmung Lörrachs über die Stadtgrenzen hinaus. Die Leitmotive Markus Pflügers ’Wohlstand, Bildung und Freiheit für alle’ vereint der Preisträger in seinem Wirken. Der Gemeinderat entscheidet auf Vorschlag des Ältestenrats über die Preisvergabe. Bereits erfolgte Landes- und Bundesehrungen sind keine Ausschluskriterien.“ Vergeben wir der Preis nicht mehr alle zwei Jahre, sondern „unregelmäßig im Rahmen einer eigenen Veranstaltung“.Die „Lisa-Rees-Medaille“ (Bürgerehrung) wird Lörracher Bürgern für herausragendes ehenamtliches Engagement oder Beispiel gebende Projekte vergeben. Die Verleihung der Medaille „erfolgt in der Regel alle zwei Jahre im Rahmen des Neujahrsempfangs durch den Oberbürgermeister. Über die Auszeichnung entscheidet eine Jury, die sich aus Vertretern der Kategorien Kultur, Soziales, Sport, Jugend, Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft, der Medien und der Verwaltung zusammensetzt. Bürger können Vorschläge an die Stadtverwaltung einreichen.

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