Lörrach Ehrlichkeit und Bescheidenheit als Rezept

(dr)
Hubertus Langer vor der Uhr, die auf seinem Schreibtisch in der Volksbank stand. Foto: Gottfried Driesch

Jubilar: Hubertus Langer feiert heute seinen 90. Geburtstag.

Lörrach - Einst war Hubertus Langer Vorstand der Volksbank Lörrach, heute feiert er bei guter Gesundheit und geistiger Frische seinen 90. Geburtstag.

Die große Liebe von Langer gehört seiner alten Heimat Schlesien. Dort wurde er am 19. Januar 1929 in Winsdorf im Kreis Neisse geboren. Seit 43 Jahren gehört der Jubilar der Landsmannschaft der Schlesier an. Ein ganzes Zimmer hat er den Andenken an Schlesien gewidmet. Für sein großes Engagement erhielt er vor drei Jahren das Schlesierkreuz der Landsmannschaft. Dies ist die höchsten Auszeichnung, die die Landsmannschaft vergeben kann.

Familie verschlug es nach Niedersachsen

Nach der Vertreibung 1946 verschlug es die Familie nach Niedersachsen. Nach dem Mittelschulabschluss absolvierte er bei der Volksbank Lüneburg eine Banklehre. Danach durchlief er mehrere Abteilungen wie Buchhaltung, Hauptbuchhaltung und das Kreditsekretariat. Buchstäblich erlernte er das Bankhandwerk von der Pike auf.

Sechs Jahre arbeitete er in Lüneburg. Aus privaten Gründen bewarb er sich dann auf eine Anzeige der Volksbank Lörrach. Von dieser wurde er sofort eingestellt und zog in die Lerchenstadt um. Von 1954 bis 1959 arbeitete er als Kredit- und Wertpapiersachbearbeiter. Dann wechselte er zum Badischen Genossenschaftsverband nach Karlsruhe. Dieser prüft die Geschäftsberichte von genossenschaftlichen Unternehmen. 1962 berief man den Jubilar in den Vorstand der Volksbank. Sein Arbeitsfeld lag weiterhin im Kredit- und Marktbereich. 1994 ging Langer in Rente.

Zahlreiche Ehrenämter

Zahlreiche Ehrenämter hat er bekleidet: Er war 17 Jahre Mitglied der Delegiertenversammlung des Badischen Genossenschaftsverbandes und engagierte sich im Verband bei der Lehrlingsausbildung und im Schulausschuss. Weitere Mandate betrafen die Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee, die AOK Lörrach sowie den Haus- und Grundeigentümerverband.

Sein privates Engagement reichte vom Stiftungsrat und Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates von St. Peter, Vorstandsmitglied der TSV-Rot-Weiß Lörrach und Elternbeiratsvorsitzender der Theodor-Heuss-Realschule sowie beim schon erwähnten Schlesierverband.

Vom Genossenschaftsverband erhielt Langer mehrere Auszeichnungen, so 1994 die höchste Wütdigung des Badischen Genossenschaftsverbandes: die Raiffeisen/Schulze-Delitzsch-Medaille.

Privates Glück

Seit über 70 Jahren ist Langer Mitglied der Kolpingfamilie. Dies hat ihm sein privates Glück beschert: Bei einem Tanzabend der Kolpingfamilie St. Bonifatius lernte er 1959 die damals bei einer Familie in Basel als Erzieherin arbeitende Wilfriede Schaft kennen. Fünf Jahre bemühte er sich um Wilfriede, bis im April 1964 die Hochzeitsglocken läuteten. Getraut wurde das Paar vom Bruder der Braut, der der erste Geistliche der gerade erst geweihten Kirche St. Peter in der Nordstadt war. Drei Kinder und acht Enkelkinder gehören inzwischen zur Familie.

Mit Wandern und Skilanglauf hält er sich fit. Sein geschichtliches Interesse gilt besonders dem Sudetenland.

Die Redaktion schließt sich allen Gratulanten gerne an.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading