Als am 19. April 1449 das Konzil endete, war die Bilanz gemischt: Noch immer gab es zwei Päpste – den Bischof von Rom und den Gegenpapst des Konzils. Wichtige Reformprojekte hatte man angesprochen, jedoch nicht umgesetzt. Erst mit der Reformation 1517 brach sich das Bedürfnis nach einer umfassenden kirchlichen Reform machtvoll seine Bahn.
Der Aufstieg der Familie Hachberg-Sausenberg
Wilhelm von Hachberg-Sausenberg (1406 bis 1482) regierte seit 1428 seine Markgrafschaft von der Burg Rötteln aus. Sein Geschlecht hatte die Anlage 1316 übernommen und zum Stammsitz ausgebaut. Es war eine Familie, die im Laufe des 14. Jahrhunderts immer mächtiger wurde. Seit 1394 war Markgraf Rudolf III., Wilhelms Vater, nur noch dem Kaiser untertan, später erhielt er das Geleitrecht für Händler und das Schutzrecht über die Kirchen.
So erfolgreich Markgraf Wilhelm als Diplomat auftrat, so leichtfertig ging er mit seinem Besitz um. Er verschuldete sich massiv und musste 1441 seine Herrschaft an seine noch unmündigen Söhne Rudolf IV. und Hugo abtreten.
Burg Rötteln erlebt Blütezeit
Unter Markgraf Rudolf IV. (1426/27 bis 1487) erlebte die Burg Rötteln noch einmal eine Blütezeit. Heiratsverbindungen in das Burgund brachten neuen Wohnkomfort in die mittelalterlichen Mauern: Mehrere Öfen mit glasierten Kacheln wurden eingebaut. Im Jahr 1503 fiel Burg Rötteln an das Haus Baden und verlor an Bedeutung.
Im Holländischen Erbfolgekrieg wurde die Burg 1678 durch französische Truppen unter Marschall Crequi zerstört. Erhalten blieb eine mächtige Ruine, die ab 1820, im Zeitalter der Romantik, Künstler und Dichter anlockte: Sie zeigten die Bedeutung der ehemaligen Festung im Zustand als historisches Denkmal. Seit 1926 kümmert sich der Röttelnbund e.V. um die Burg, bewahrt sie vor dem Verfall, erforscht ihre Geschichte und öffnet sie für Gäste.