„Wir haben angesichts der Unwägbarkeiten das Risiko gescheut und schon im September alles abgesagt“, sagt Quercher. Denn insbesondere die Vorarbeit und die vielen Proben für die Zunftabende sind sehr aufwendig. Eine digitale Variante, wie sie die Kollegen aus Weil am Rhein praktizieren, ist laut dem Zunftmeister auch keine Alternative: „Das ist eine gute Sache, aber wir sind eine kleine Gruppe, von denen die meisten auch noch einen Beruf haben, darum können wir eine solche Aktion nicht stemmen.“
Für das ganz private Fasnachtsvergnügen – und um die zunftabendlose Durststrecke bis 2022 zu überstehen – haben die Zunftmeister dafür das Heft „Kein Programmheft 2021“ in limitierter Auflage herausgebracht. „Der Aufbau ist identisch wie sonst beim Programmheft, nur dass dieses Mal jeder Nummer eine Seite gewidmet ist und es keine Anzeigen der Sponsoren gibt“, erklärt Quercher. Es beinhaltet unter anderem sieben Szenen mit einem „Intro“ sowie einer grafischen Darstellung. „Wir fordern den Leser auf, danach das Kopfkino einzuschalten und die Nummer einfach weiterzuspinnen.“
Dazu gibt es die üblichen Grußworte und eine Seite unter dem Motto „Narrenzunft gegen Rassismus“. Diese 2020 eingeführte Seite möchten die Fasnächtler laut Quercher „gerne beibehalten“.
Anders als das Heft kann das Schaufenster indes bislang nur aus deutlicher Distanz besichtigt werden. Denn schon während des Aufbaus ging laut Quercher eine Dachlawine runter, weshalb der Werkhof die Randbereiche der Turmstraße vorerst sicherheitshalber abgesperrt hat. Eine Steilvorlage für den Zunftmeister: „Die Mona Lisa im Louvre kann man schließlich auch nur hinter einer Absperrung und Glas bewundern.“