Ein Festival für Genießer

Das Jubiläumsfestival nimmt Fahrt auf. Markus Muffler und Oberbürgermeister Jörg Lutz haben gestern Abend im Burghof die 25. Auflage von „Stimmen“ eröffnet.

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Das Stimmenfestival, die Fußgängerzone, der Burghof: Die äußeren und inhaltlichen Facetten dieser Stadtentwicklungsschübe hätten Lörrach zwischen Freiburg und Zürich augenfällig „auf die Landkarte gehoben“, sagte Lutz vor den Gästen des Eröffnungsabends im Burghof-Foyer. Die Wirkung dieser Impulse hätten auch in der Lerchenstadt zu einem „Bilbao-Effekt“ geführt: Das 1997 in Bilbao eröffnete Guggenheim-Museum des Architekten Frank O. Gehry wurde zum Sinnbild der Aufwertung von Orten durch Architektur. Auf Lörrach übertragen ergänzte Lutz dieses Bild zum Stimmen-Auftakt mit der Würdigung der konzeptionellen Qualität des Festivals, das nie beliebig gewesen sei, sondern immer eine erkennbare Handschrift gehabt habe: Dies belegten seit nunmehr 25 Jahren auch die Reaktionen der Stimmen-Besucher.

Angesichts der gelegentlich aufflackernden Debatte um die Auswahl der Konzerte stärkte er Muffler den Rücken: So wie sich Joachim Löw Aufstellungs-Empfehlungen von Millionen Bundestrainern gegenüber sehe, sei dies bei Muffler mit den Konzert-Ideen tausender Festivaldirektoren der Fall. Lutz dankte dem gesamten Stimmen-Team für seinen langjährigen Einsatz – Thomas Prick ist seit 25 Jahren dabei! – und wünschte sich, dass die Festval-Stimmung noch stärker in der Stadt verankert und spürbar wird.

Markus Muffler skizzierte in seiner kurzen Ansprache Veränderungen in der Branche: kaum jemand kaufe noch CDs – stattdessen würden fast ausschließlich Musik-Streamingdienste genutzt. Unterdessen verzeichne der Verkauf der guten alten Vinyl-Platte deutliche Umsatzzuwächse. Dies spiegele vor allem das Bedürfnis „Musik bewusst zu hören und zu genießen“ wider, sagte der Festivalleiter.

Schon in seinem Text zum 25-jährigen Jubiläum betont Muffler im Festival-Magazin „die Leitidee, hohe künstlerische Qualität, programmatischen Wagemut und ein stimmiges Konzept“ miteinander in Einklang zu bringen. Oder, wie er es gestern Abend kurz und bündig formulierte: „Wir sind Vinyl!“

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