Lörrach Ein Feuerwerk der Zirkuskünste

Beatrice Ehrlich
 Foto: Kristoff Meller

Weihnachtscircus: Gefeierte Premiere im Grütt: Ein attraktives Programm voller Überraschungen:

Lörrach - Manege frei für den Lörracher Weihnachtscircus hieß es am Freitagnachmittag im vollbesetzten Zirkuszelt auf dem Festplatz im Grütt. Alle Jahre wieder bezieht der Zirkus hier über die Weihnachtsfeiertage Quartier – jedes Jahr mit einem neuen und attraktiven Programm.

Auch in der mittlerweile 21. Ausgabe ist es den Organisatoren rund um die Künstlerische Leiterin Sandra Frank gelungen, ein abwechslungsreiches und mit jeder Menge Überraschungen bestücktes Programm zusammenzustellen. Von in allen Farben des Regenbogens leuchtenden kreiselnden Hoola-Hoop-Reifen über liebenswerte Tierdressuren und tollkühne Feuerspiele bis hin zu atemberaubender Akrobatik an schwankenden Eisenstangen hoch unter der Zirkuskuppel reicht die Palette der dargebotenen Zirkuskünste – eine wohl ausgewogenen Mischung zwischen Traditionellem und Neuem.

Die Clowns

Ihre Auftritte sind kleine Theaterstücke mit verblüffenden Pointen, über die man befreit lachen kann: Mit ihren lustigen Episoden, die sich wie ein roter Faden durch die opulente Zirkusshow ziehen, wissen Evgeny und Svetlana Boutorine aus München als Clownduo Boutique die Zuschauer immer wieder zu bezaubern. Dies gilt besonders für die Kinder im gut temperierten Zirkuszelt. Auch wenn nicht alles neu ist, was in der Manege dargeboten wird: Hier agieren zwei Clowns mit liebevoll nostalgischem Look und intellektuellem Anspruch. Eine Zeitung darf nie fehlen bei ihren Auftritten. Publikumslieblinge unter sich.

Das Zirkuspferd

Genauso unverzichtbar wie die Clowns sind – zumindest aus Sicht der Kinder – die Zirkuspferde, dieses Mal vertreten und reduziert auf den bewährten Pintoschecken Diamant, der – trainiert von Manuel Frank und unterstützt von hübschen Helferinnen – unbeirrt seine Runden in der Manege dreht und Kleine und Große mit seinen Kunststücken im Gypsy-Style in helles Entzücken versetzt.

Die Akrobaten

Luftakrobatik, die man so noch nicht gesehen hat: Für atemberaubende Momente und reizvollen Nervenkitzel zeichnet in diesem Jahr das bei internationalen Zirkusfestivals mehrfach preisgekrönte Duo Costache aus Rumänien verantwortlich: Gekleidet in fantasievoll gestaltete Kostüme wie aus einer anderen Welt, brillieren die beiden mit einer spektakulären Nummer mit lebensgefährlich schwankenden, eisernen Stangen. Wahlweise von Leo („Jaws“) Costache mit der bloßen Faust festgehaltenen oder auf seinen Schultern balancierend, ragen die riesigen Zirkusgeräte bis unter das Dach, an denen Vita, alias „Iron Lady“, gewandt wie eine Spinnenfrau emporklettert und am obersten Ende waghalsige Kunsttücke vollführt. Und das ist noch nicht alles: Absolute Profis sind die beiden am Trapez: Ohne Longe, ohne Netz – meist nur an einem Punkt miteinander verbunden, kreiseln und wirbeln sie durch die Lüfte, dass es einem immer wieder den Atem verschlägt. Beides artistisch hochwertige Aufführungen, die jedem Zirkus zur Ehre gereichen

Tierdressuren

Liebenswert natürlich, quicklebendig und manchmal auch unberechenbar, dafür voller poetischer Bilder sind die ausgefeilten Tierdressuren von Laura Urunova. Ob sie mit ihren kleinen und großen Pudeln und Windhunden in einer lustigen Polonaise durch die Manege zieht oder Papageien Purzelbäume schlagen lässt, hier ist jedes Detail durchdacht und mit großer Sorgfalt und Tierliebe in Szene gesetzt.

Kraftvolle Spannung

Mit dem Kopf nach unten sieht der Handstandakrobat Robert Lagroni aus Prag die Welt, zumindest in der Manege. Alle halten den Atem an, wenn er sich ohne Wanken und Wackeln Stockwerk für Stockwerk nach oben schraubt, den perfekt durchtrainierten und wendigen Körper bis aufs Äußerste gespannt. Er balanciert seinen Körper auf den Händen so geschickt, wie Normalmenschen es nicht auf den Füßen können. Und sein Abschlusstrick: Weltklasse!

Eleganz

Bahn frei heißt es auch für Mädchenträume: Für (Eis-)Prinzessinnenflair sorgen Charline und Shannon Frank mit ihrer romantischen Nummer an den Strapaten, dicken Kordeln, die sich auf furchterregende Art und Weise um die zarten Figuren der Akrobatinnen winden, und aus denen sie sich immer gewandt und elegant zu befreien wissen.

Rasante Jonglage

Ein Jongleur, dem nichts zu schwer ist: Rundherum gute Laune verbreitet Rogerio Gonçalves mit seiner humorvollen und stets einem Augenzwinkern vorgeführten Tempo-Jonglage mit Tennisschlägern und Bällen. Rogerio Gonçalves lässt Tennisschläger mit unglaublicher Präzision in der Luft schweben und Bälle, die er bis unter die Zirkuskuppel wirft, in seinen Taschen millimetergenau landen. Meisterhaft!

Die Moderation

Durch das Programm führt, in Anzug und Zylinder, charmant und wortgewandt, der Münchner Entertainer Nikita Boutorine – damit man als Zuschauer nicht vor lauter Begeisterung den Anschluss verliert.

Weitere Informationen: Tickets unter Tel. 0163/45 50 424 und in den Geschäftsstellen unserer Zeitung in Lörrach, Schopfheim und Weil am Rhein. Die Circuskassen sind täglich von 11 bis 12 Uhr und jeweils eine Stunde vor Show-Beginn geöffnet. Informationen im Internet unter www.loerracher-weihnachtscircus.de

FOTOGALERIE Weitere Fotos unter www.dieoberbadische.de

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