Lörrach „Ein Hauch von Rimini“

Die Oberbadische
Schwimmmeister Kurt Bär. erklärt die Technik in den Katakomben des Parkschwimmbads. Foto: Alexander Anlicker Foto: Die Oberbadische

Parkschwimmbad: Blick hinter die Kulissen kurz vor Dienstschluss / Durchschnittlich 1250 Gäste pro Tag

„Die Liegedecks am Schwimmerbecken haben einen Hauch von Rimini“, schwärmt Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic vom Parkschwimmbad. Sie schätzt insbesondere das 50-Meter-Becken. Sie sei regelmäßig – meist in den Randzeiten – hier, erzählte sie bei einem Pressetermin, der hinter die Kulissen des Bades führte.

Von Alexander Anlicker

Lörrach. Nicht nur die Bürgermeisterin schätzt das Parkschwimmbad. Durchschnittlich 1250 Gäste kommen täglich zum Baden, Schwimmen und Entspannen. An heißen Sommertagen herrscht Hochbetrieb: Am 30. Juni wurde mit 6157 Gästen ein neuer Besucherrekord aufgestellt. Viel zu tun nicht nur für das Team von Alexander Rudnick, dem Technischen Leiter Bäderbetriebe, sondern auch für Kioskpächter Darius Jakobsche mit seiner Mannschaft. Zwischen 120 und 190 Kilogramm Pommes werden an solchen Tagen über die Theke gereicht. Hinzu kommen 25 bis 30 Kartons Eis, berichtet Jakobsche.

In einem schlechten Sommer zählt das Bad rund 80 000 Besucher im Rekordsommer 2015 kamen 142 000. 2019 ist ein gutes Jahr – es wurden schon mehr als 100 000 Besucher gezählt, wie Wolfgang Droll, Betriebsleiter der Stadtwerke, berichtete.

Wenn die Besucher abends das Bad verlassen, ist für das Personal noch lange nicht Schluss. Ab 19 Uhr beginnt das Aufräumen: Schirme werden zusammengeklappt, die Mülleimer geleert und der Müll auf der Liegewiese aufgesammelt. Es liege nicht mehr ganz soviel Müll auf der Liegeweise wie in seiner Anfangszeit vor 40 Jahren, lautet die gute Nachricht von Schwimmmeister Kurt Bär. Einzig die Zigarettenstummel seien nach wie vor ärgerlich.

30 Liter Frischwasser pro Badegast

An diesem Abend ist Bär jedoch für die Technik zuständig und geht als Letzter, auch weil er noch das Ende des Vereinstrainings abwarten muss. Wochentags steht das Schwimmerbecken von 20 bis 21.15 Uhr den Vereinen zur Verfügung. Unter anderem der Schwimmabteilung von Rot-Weiß Lörrach und der Ortsgruppe Lörrach der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).

Bär gewährt den Besuchern beim Pressetermin einen Blick hinter die Kulissen und in die Technik des Schwimmbads. Vom Computer aus werden zwei Kreisläufe mit Filtern für das Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken gesteuert. Neben den sichtbaren gibt es unter der Erde auch unsichtbare Becken. Im so genannten Schwallwasserbecken wird das Wasser gesammelt, das überläuft, wenn die Badegäste ins Wasser steigen.

Kräftige Pumpen sorgen dafür, dass das Wasser umgewälzt und in großen Filtern gereinigt wird. Pro Badegast müssen dennoch mindestens 30 Liter Frischwasser zugefügt werden. Auch für das Abwasser gibt es ein eigenes unterirdisches Becken, von dort wird es nach und nach an die Kanalisation abgegeben, um diese nicht zu überlasten.

Beheizt wird das Wasser in den Becken durch die Sonne. Es fließt dafür durch schwarze Kunststoffschläuche und wird so erwärmt. Allerdings sind die Schläuche in die Jahre gekommen und werden demnächst ausgetauscht, so Droll.

Überhaupt investieren die Stadtwerke ständig ins Parkschwimmbad. So wurde vor vier Jahren die neue Radabstellanlage errichtet und der Kinderspielplatz mit einem Schiff neu gestaltet. Ein Jahr später kam noch ein Sonnensegel hinzu. Wichtig ist Droll auch die barrierefreie Anbindung der Bushaltestellen.

Seit zwei Jahren gibt es mit dem Saunarium eine Besonderheit. An kühlen Tagen können sich dort die Besucher nach dem Schwimmen bei 55 Grad Celsius aufwärmen. Das werde auch gut angenommen, weiß Droll.

Insgesamt kümmern sich 18 Mitarbeiter von Schwimmmeistern über Auszubildende bis hin zu Gärtnern, Kassierern und Reinigungskräften um das Bad und einen reibungslosen Betrieb. Hinzu kommen Saison- und Aushilfskräfte. Seit diesem Sommer ist bei Bedarf auch ein Sicherheitsdienst unterwegs. „Nicht wegen Problemen, sondern als Unterstützung für das Personal“, betont Droll. An heißen Tagen stoße das Personal an seine Grenzen, wenn es zugleich die Becken beaufsichtigen und Kontrollgänge auf der Liegewiese machen soll.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading