Lörrach Ein Haus voller Engel

Denis Bozbag
„Engel-Momente“ von Beate Fahrnländer. Foto: Denis Bozbag

Ausstellung: Seniorenzentrum zeigt engelhafte Kunstwerke.

Lörrach - Die Wohnresidenz am Engelplatz lädt zur dritten Ausstellung mit dem Thema „Engel“ ein. 44 Bilder und neun Skulpturen von Künstlern aus der Region sind bis zum 1. Februar im Foyer und in den Fluren des Hauses zu sehen – gemeinsam mit Zeichnungen von Schülern der Hebel- und Pestalozzischule.

„Gerade in der Weihnachtszeit spielen Engel eine wichtige Rolle, denn sie sind eng mit den biblischen Erzählungen verbunden“, erläuterte Ute Hammler, Leiterin der Wohnresidenz, im Gespräch mit unserer Zeitung. Beate Fahrnländer, Gaby Roter, Cerstin Thiemann und Paolo Pinna haben für die Schau eigene Interpretationen von Engeln geschaffen. Sie repräsentieren die Auffassungen der Künstler von Engeln , die mal menschlich mal mystisch dargestellt sind.

„Jeder kann für andere ein Engel sein“

Fahrnländer arbeitet mit Acryl und Öl auf Leinwand und zeigt menschliche Engel in alltäglichen Situationen. „Denn jeder kann für den Anderen ein Engel sein“, erklärte Hammler diese Betrachtungsweise.

Weniger menschlich, dafür umso mystischer sind die in Ton gebrannten Engelsskulpturen von Thiemann gestaltet. Ikonenhaft stehen sie im Foyer und stimmen den Betrachter nachdenklich und feierlich zugleich. Die unterschiedlichen Darstellungsformen sorgen auch für Diskussionsstoff unter den Besuchern. Debatten sind durchaus erwünscht: „Durch die regelmäßigen Ausstellungen im Foyer und im Gemeinschaftsraum gelingt es mir, verschiedene Bevölkerungsgruppen in die Wohnanlage zu locken und über die Kunst den Austausch zu fördern“, sagte Hammler. Dies sei ihr immer schon ein großes Anliegen gewesen – mittlerweile blicke sie auf 52 Kunstschauen in der Wohnresidenz zurück.

Die Künstler offenbaren eine große Bandbreite an Maltechniken und Formgestaltung. Zudem sind die eingesetzten Materialien sehr verschieden: Tusche, Wasserfarbe, Mischtechniken, Siebdruck, Öl auf Leinwand, Kohle, Acryl für die Bilder. Marmor, Ton, Trachit und Lindenholz für die Skulpturen.

Engelsbilder vor der Zerstörung bewahren

Die Weihnachtszeit sei aber nicht der alleinige Grund für das Thema der Ausstellung. Die Idee entstand bei einer ungewöhnlichen Rettungsaktion: Als Hammler Anfang dieses Jahres vom bevorstehenden Abriss der Villa Schätzle in Altweil erfuhr, wollte sie die Engelsbilder an den Fenstern des Hauses vor der Zerstörung bewahren und gab ihnen im Seniorenzentrum ein neues Zuhause.

Zwischen den Ausstellungen bleiben die Wände weiß und die freien Flächen im Foyer leer. So werden auch die Engel wieder abgehängt – bis auf die aus der Villa Schätzle, wenn es die Bewohner denn so wollen, meinte Hammler. 

  • Ausstellung bis erster Februar, mittwochs: 10 bis 12 Uhr, Fr, Sa, So: 15 bis 17 Uhr; in der Residenz am Engelplatz, Wallbrunnstraße 36.

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