„Mit diesem Event haben wir den Puls der Zeit getroffen“, freute sich Andreas Walter, Chef der Privatbrauerei Lasser. Denn auch für den mittlerweile vierten Brauer-Silvester am Freitag und Samstag  hieß es schon Wochen vorher: Ausverkauft!

Von Gerd Lustig

Lörrach. Ihn und die ganze Brauerfamilie freue es, dass die Veranstaltung so gut angenommen werde. Gefeiert wurde auch diesmal in der dekorierten Leerguthalle an gleich zwei Tagen in der Art eines typischen Oktoberfestes.  Gut 3000 Gäste ließen es sich bei zünftigem Speise- und Getränkeangebot gut gehen. Und dem Wunsch nach „Aber bitte mit Dirndl oder Lederhose“ waren fasst alle Feierwilligen gerne nachgekommen.

Die meisten Gäste entpuppten sich dabei als „Wiederholungstäter“. „Einmal Lasser-Oktoberfest – immer Lasser-Oktoberfest“, brachten es die Rheinfelder Thomas Groß und Mario Wichmann auf den Punkt. Und wo man in die geselligen Runden an Tischen, Bierbänken und in der Flaniermeile hinhörte: Die meisten wollen auch nächstes Jahr wiederkommen.

Bevor es an den beiden Abenden  losging, durfte der  Fassanstich nicht fehlen. Lasser-Chef Walter hatte die Aufgabe des Hammerschwingens in diesem Jahr an seine Bierbrauerbelegschaft delegiert. Und die Brauer, die seit Neustem der zweite  Braumeister Bernhard Senf verstärkt, gab sich keine Blöße. Zwei, drei gezielte Schläge – schon floss der Gerstensaft in die Maßkrüge und das bekannte „O’zapft is“ tönte durch die Lautsprecher.

„Schön, dass ich endlich auch mal etwas vom Freibier abbekommen habe“, lachte Jürgen Hässler. Der Frontmann der Partyband „Sax ‚n’ Key“ zählt sich bereits zu den Stammgästen beim Brauer-Silvester. „Das ist einfach tolle gemacht – gute Musik, gute Stimmung, was will man mehr“, lobte der 58-Jährige.

Genau das hatten auch die Verantwortlichen im Sinn, als sie den Brauer-Silvester ins Leben riefen. Anlässlich ihres 165 Jahre-Jubiläums wollte die Brauerei 2015 mit dem Brauer-Silvester eine alte Tradition der Bierbrauer aufleben lassen. Früher war nämlich das Brauen von Bier in den Sommermonaten  aufgrund fehlender Kühlung weitestgehend verboten. Im Oktober konnte das Bierbrauen mit der neuen Ernte von Hopfen und Gerste wieder beginnen – verbunden mit einem großen Fest, dem Brauer-Silvester. Und diese neubelebte Tradition kam bestens an.

Doch was ist ein Fest ohne Musik. Die Formation „Die Wilderer“ aus dem Bayrischen Wald  war wieder ein Volltreffer.  Ging es anfangs noch ein wenig gemäßigt mit Schlagern, Hits und Volksmusik zu, standen die Gäste bereits nach einer Stunde auf den Bänken.

Da wurde bisweilen tief in der Mottenkiste der Schlager- und Gassenhauerwelt gegraben, um auch hin und wieder Trompeten- und Posaunenklänge in Volksmusikmanier einzustreuen. Dem Partyvolk war’s egal: Hauptsache etwas zum Mitsingen. „An Tagen wie diesen  wünscht man sich Unendlichkeit…“ tönt es aus den Lautsprechern. Und nahezu alle sangen den Kultsong der „Toten Hosen“ inbrünstig mit und hätten sich in der Tat einen unendlichen Abend gewünscht.  „Wer friert uns diesen Moment ein, besser kann es nicht sein...“, servierte der Frontmann der „Wilderer“ prompt den nächsten Wunsch. Und schon sang alles: „Ein Hoch auf uns….“

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