Lörrach Ein Konzert – doppeltes Vergnügen

Regine Ounas-Kräusel
Der Chor Soulfood begeisterte unter der Leitung von Ute Schilling mit Hits aus Pop, Rock und Jazz. Foto: Regine Ounas-Kräusel

Konzert: Chor Soulfood und Bigband The Hatpats begeisterten in Haagen

Was entsteht, wenn ein Rock-, Pop- und Jazzchor mit großem Repertoire und eine spielfreudige Bigband aufeinander treffen? Ein Konzert voll mitreißender Rhythmen und Hits mit Wiedererkennungswert, die gute Laune machen. Dies bewiesen der Chor Soulfood und The Hatpats Bigband am Samstag bei einem gemeinsamen Konzert in der Alten Halle Haagen.

Von Regine Ounas-Kräusel

Lörrach-Haagen. Der Chor Soulfood, der einst aus dem traditionsreichen Haagener Gesangverein Eintracht Rötteln entstand, und die Bigband, die seit 2015 im Dreiländereck spielt, haben eines gemeinsam: Sie proben beide in der Schlossberghalle in Haagen. So sei die Idee entstanden, einmal ein gemeinsames Konzert zu geben, erzählte Ute Schilling, Dirigentin von Soulfood, als sie zahlreiche Fans und Zuhörer in der vollbesetzten Halle begrüßte.

„Obladi, Oblada“

Der Chor Soulfood sang Hits wie das freche „Obladi, Oblada“ der Beatles, die „Bohemian Rhypsody“ von Queen mit ihren vertrackten Takt- und Stimmungswechseln, die swingende Ballade „Blue Moon“ und das sehnsüchtige Liebeslied „Weit, weit weg“. Ein gut eingespielter Chor stand da auf der Bühne, der mit seinem Rhythmusgefühl und seinen schönen Stimmen die Zuhörer für sich einnahm.

Ohne Noten gesungen

Zu den schönsten Momenten gehörte, als die Männerstimmen Louis Armstrongs „Wonderful world“ wunderbar weich anstimmten und von den Frauen summend begleitet wurden.. Michael Herrmann begleitete den Chor am Klavier. Die Frauen und Männer trugen ihre Songs ohne Noten vor, bewegten sich locker im Takt und unterstrichen ihren Gesang mit kleinen Gesten. Die Zuhörer erfreuten sich an den bekannten Melodien und erklatschten sich zum Schluss stehend eine Zugabe.

The Hatpats unterhielten mit süffigem Bigbandsound im Stil von Glenn Miller, mit Swing und Balladen, hatten aber auch Überraschungen im Gepäck: Schöne, farbige Bläserklänge, mal samtweich, mal schmissig-zupackend gespielt und immer wieder auch schöne Soloeinlagen waren zu hören. Beim Standard „Moon River“ spielte die Klarinette die Melodie gefühlvoll zum gepflegten Swing der Band. Andächtig, fast feierlich klang der Song „God bless the child“, den Billie Holliday einst sang, mit schönem Posaunensolo.

Unwiderstehlicher Groove

Doch ganz gleich, ob die Band langsame Balladen wie „Autumn Leaves“ oder flotte, zupackende Stücke spielte, The Hatpats füllten die Halle mit einem unwiderstehlichen Groove, zu dem einige Zuhörer mitwippten.

Auch wenn es heute bei Jazzkonzerten nicht mehr üblich ist, war die Bigband-Musik ursprünglich ja vor allem Tanzmusik. Beim letzten Stück, der uralten Swingnummer „Tuxedo Junktion“, erinnerte Bandleader Johann Büttner daran, und die Zuhörer ließen sich das nicht zweimal sagen und tanzten vor der Bühne und neben den Stuhlreihen.

Stürmischer Applaus

Eine Überraschung war das Lied „Nun ruhen alle Wälder“ von Paul Gerhard, dem Dichter zahlreicher Kirchenlieder aus dem 17. Jahrhundert. Ruhig und klar erklang die Melodie auf Flügelhorn, Trompete oder Posaune und wurde vom der Band in schönen Harmonien umhüllt.

Chor und Bigband verabschiedeten sich gemeinsam mit der Ballade „What a wonderful world“ und ernteten nochmals stürmischen Applaus.

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