Lörrach Ein langer, mühsamer Weg

Die Oberbadische
Peter Horn und Ulrike Krämer. Foto: zVg

Seniorenunion: Ulrike Krämer erklärt Arbeit im Gemeinderat.

Lörrach - „Haben wir entsprechend unseres Anteils an der Bevölkerung auch den entsprechenden Einfluss auf die Politik?“ Diese Frage stellte der Vorsitzende des Stadtverbands Lörrach der CDU-Seniorenunion, Peter Horn, an den Anfang des traditionellen Herbsttreffens in der Gaststätte „Schwalbenäscht“.

Gerichtet war die Frage an die Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Lörrach, Ulrike Krämer, die Mitte dieses Jahres den Vorsitz übernommen hat. Peter Horn hatte einen ganzen Fragenkatalog vorbereitet, zu dem Ulrike Krämer Stellung nehmen sollte.

Krämer ist Mitglied des Gemeinderates Lörrach und des Ortschaftsrates Haagen. Im Hauptberuf ist sie stellvertretende Sachgebietsleiterin für die Unterbringung von Flüchtlingen beim Landratsamt Lörrach.

Einfluss älterer Menschen ist bescheiden

Peter Horn merkte an, dass die Senioren die größte Bevölkerungsgruppe in unserem Land seien. Außerdem herrsche bei den Senioren eine hohe Wahlbeteiligung vor. Angesichts dieser Umstände sei der Einfluss der älteren Menschen besonders in der Kommunalpolitik recht bescheiden.

„Einfach mal lospoltern, und schon geht alles vorwärts – das funktioniert im Gemeinderat nicht“, sagte Ulrike Krämer. Vielmehr sei das Umsetzen von Denkanstößen ein langer, beschwerlicher Weg. Seit der Übernahme des Vorsitzes des CDU-Stadtverbandes konzentriere sie sich mehr auf das Zuhören. Dies sei in der Vergangenheit vielleicht nicht genug geschehen. Darum sei bereits eine „Zuhörtour“ gestartet worden. Erst danach wolle der Stadtverbandsvorstand die Themen für den Wahlkampf der Kommunalwahl im kommenden Mai festlegen.

Die aktive Seniorenpolitik in Lörrach sei durch die Schaffung des Seniorenbeirates gekennzeichnet. Das Amt der Seniorenbeauftragten soll in Zukunft aufgestockt werden (derzeit 50 Prozent). Befragt über die Verkehrssituation in Lörrach musste Krämer einräumen, dass der angestrebte Verkehrs-Masterplan ins Stocken geraten sei. Aber ÖPNV, Autos, Fahrräder und Fußgänger unter einen Hut zu bringen, sei eben nicht einfach. Ziel müsse es sein, den Individualverkehr aus der Stadt heraus zu halten.

Aus dem Kreis der Teilnehmer wurde nach der unzureichenden Ärzteversorgung in Lörrach gefragt. Es gebe beispielsweise derzeit nur einen einzigen Hautarzt, der keine Patienten mehr annehme.

Unzureichende Ärzteversorgung

„Gehen sie nach Freiburg“, hätte man neulich einem betagten Patienten gesagt. Dies sei eine absolute Zumutung. Krämer bedauerte die Situation, da könne die Stadt aber keinen Einfluss nehmen.

Weiter ging es um die Sicherheit von Senioren im öffentlichen Raum, den Nahverkehr und das Wohnen im Alter. Ursula Vollmer lobte das ehrenamtliche Engagement in Stetten. Mit dem am Seniorenheim St. Fridolin stationierten Bus werden Senioren kostenlos transportiert. „Warum ist das nicht auch in anderen Stadtteilen möglich“, fragte Vollmer.

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