Lörrach Ein neues Zuhause auf Zeit

Die Oberbadische
Das Team der Caritas, das die Bewohner begleiten und die Quartiersarbeit organisieren wird (von links): Wolfram Siede, Tabea Hugenschmidt und Sabrina Grether mit Hausmeister Arno Lemke. Foto: Regine Ounas-Kräusel Foto: Die Oberbadische

Integration: „Tag der offenen Tür“ in der Flüchtlings-Wohnanlage Neumatt-Brunnwasser

Am 4. Juni werden die ersten Flüchtlinge in die Wohnanlage im Gebiet Neumatt-Brunnwasser einziehen. Am Freitag kamen zahlreiche Bürger zum Tag der offenen Tür und schauten sich die zehn Holzhäuser am Rand von Haagen an.

Von Regine Ounas-Kräusel

Lörrach-Haagen. Anfang Juni werden zunächst 68 Menschen einziehen. Dies berichtete Oberbürgermeister Jörg Lutz, als er die Besucher vor der Wohnanlage begrüßte. Es kommen Menschen aus Syrien, Irak, Pakistan, Gambia, Togo und weiteren Ländern nach Lörrach, die schon länger im Landkreis leben. Unter ihnen sind fünf Familien. Die meisten haben als geduldete oder anerkannte Flüchtlinge eine Bleibeperspektive. Insgesamt bietet die Wohnanlage für drei Jahre 150 Menschen Platz.

Lutz war optimistisch, dass die Integration der Menschen in die Nachbarschaft gelingen wird. In der Gretherstraße in der Stadtmitte lebten schon länger geflohene Menschen, meinte er: „Und es hat fast niemand bemerkt.“

Die Wohnanlage bezeichnete Lutz als nicht luxuriös, aber architektonisch ansprechend und vollkommen angemessen. In den zweistöckigen Holzhäusern gibt es 36 Zwei- und Dreizimmerwohnungen, die von außen über Laubengänge zugänglich und im Erdgeschoss barrierefrei sind. Sie sind mit Fußbodenheizung und Wärmedämmung ausgestattet. Es gibt Büros für Hausmeister und Sozialarbeiter, einen Wasch- und einen Gemeinschaftsraum, in dem sich Menschen begegnen können.

Lutz dankte der katholischen Kirche. Sie hat der Stadt das Grundstück verpachtet und wird eine 20 Prozentstelle für die Koordination der ehrenamtlichen Arbeit finanzieren. Er dankte auch der Caritas, die die neuen Bewohner betreuen wird, dem Anwohnerbeirat und den ehrenamtlichen Helfern.

Reinhard Zahn, Bereichsleiter Migration und Integration bei der Caritas, stellte die Sozialarbeiter Wolfram Siede, Sabrina Grether und Tabea Hugenschmidt vor. In Zusammenarbeit mit der Stadt werden sie den Flüchtlingen bei der Suche nach Sprachkursen, Ausbildung und Arbeit und bei anderen Integrationsfragen helfen. Sie sollen auch die Quartiersarbeit organisieren und für ein gutes Miteinander aller Menschen in der Nachbarschaft sorgen. Als erstes ist ein Begegnungscafé geplant.

Die Bürger stellten viele Fragen. Eine Mutter mit Kindern fragte, ob Kinder einziehen werden, eine ältere Dame hoffte, dass es nicht zu laut wird. Die Bürger erfuhren, dass die Wohnungen mit Toilette, Bad und vollständiger Küche ausgestattet sind, aber nicht möbliert werden. Sie erfuhren auch, dass die Flüchtlinge dort nicht auf Staatskosten leben. Wer schon arbeite, bezahle seine Miete selbst, so Zahn. Bei den Anderen übernehme das Jobcenter die Miete.

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