Lörrach Ein Prosit der Braukunst

Die Oberbadische
Ausgezeichnet wurde das neue „Lasser Doppelhopfen“. Zur Preisverleihung (v. rechts) kam Frank Winkel vom ProBier-Club aus Dortmund angereist und gratulierte Geschäftsführer Andreas Walter, den Brauereimeistern Bernhard Senf und Klaus-Dieter Wagner sowie Marketingleiterin Jolanda Henker. Foto: Gabriele Hauger Foto: Die Oberbadische

Wirtschaft: ProBier-Club wählt „Lasser Doppelhopfen“ zum Bier des Monats August  / Gerstensaft gefragt

Freude bei Lasser: Bereits zum dritten Mal wurde eine Biersorte der heimischen Privatbrauerei vom ProBier Club ausgezeichnet. Das „Lasser Doppelhopfen“ wurde zum Bier des Monats August gewählt. Ziel des Clubs ist es, Bierliebhaber auf Spezialitäten aufmerksam zu machen, die noch traditionell handwerklich gebraut werden. Der Preis wird im Laufe des Jahres nur zwölf deutschen Brauereien verliehen.

Von Gabriele Hauger

Lörrach. Ein veritables Schaumkrönchen, Aromadüfte in der Nase, süffiger Geschmack – für Lasser-Geschäftsführer Andreas Walter ist die Neukreation „Lasser Doppelhopfen“ Glücksfall und Genuss zugleich. Seit einem dreiviertel Jahr wird das Bier ausgeschenkt. In zwei Wochen kommt es nach einer erfolgreichen Probephase auch in Flaschen und als Sixpack in den Handel.

Erfreut nahm Walter daher die Auszeichnung des 1998 gegründeten deutschlandweiten Genießerclubs aus den Händen des aus Dortmund angereisten Bier-Sommeliers Frank Winkel entgegen. „Gerade die mittelständischen Brauereien stehen für Vielfalt und Spezialitäten“, lobte Winkel. Und: „Es ist wichtig, dass wir den Konsumenten zeigen, welche gute Biersorten es vor Ort gibt.“ Immerhin: Satte 7000 verschiedene Biere gibt es deutschlandweit. „Sie könnten also theoretisch 19 ½ Jahre lang jeden Tag ein Neues trinken“, rechnet der Biersommelier augenzwinkernd vor.

Andreas Walter hat Freude daran, dass seine Brauerei mit ihren eigenen Sorten so beliebt und erfolgreich ist. Der Hitze-Sommer hat ihm dabei zusätzlich in die Karten gespielt. Wer schwitzt, trinkt viel, daher ist der Absatz von Bier sowie von nicht-alkoholischen Getränken groß. Dankbar ist er seinen engagierten Mitarbeitern. Die stapeln zur Auslieferung täglich 400 bis 500 Kisten pro Fahrzeug – und das schon seit drei Monaten, eine schweißtreibende Arbeit. Leergutmangel ist bei Lasser im Gegensatz zu vielen anderen Brauereien und dem Getränkehandel kein Problem. „Unsere Fahrer nehmen bei der Auslieferung die leeren Kisten gleich wieder mit“, erklärt Walter.

Die Nachfrage – normalerweise sind es 60 000 Hektoliter, davon 40000 bis 45 000 Hektoliter Bier pro Jahr – dürfte diesmal höher ausfallen. Wichtig ist ihm und seinen kreativen Braumeistern, auch immer wieder Neues auszuprobieren, ohne die traditionellen Sorten zu vernachlässigen. Der Erfolg gibt ihm recht. Das „Lasser hell“, eine vor drei Jahren preisgekrönte neue Sorte, hat mittlerweile das Pils sogar eingeholt. „Wir wollen die Biergenießer immer wieder mit neuen Sorten überraschen.“

Erfolgreich ist auch das Retro-Etikett, dessen Vorbild aus den 40er und 50er Jahren der Privatbrauerei stammt. T-Shirts und Kappen mit dem Emblem seien bei jungen Leuten angesagt. „Die finden das cool“, so Walter.

Was aber ist nun eigentlich das Erfolgsgeheimnis des „Lasser Doppelhopfen“? Das so genannte Hopfenstopfen ist eine alte Bierbrauer-Tradition. Dabei erfolgt neben der klassischen Hopfengabe im Sudhaus eine zweite im Lagerkeller. In diesem „kalten Bereich“ werden die Hopfeninhaltsstoffe durch den Alkohol gelöst. Verwendet wird hier zudem eine spezielle Hopfenzüchtung. „Die macht das Bier sehr aromatisch, kein bisschen bitter: Nuancen von Erdbeere, Aprikose und Melone schmecken durch.“ Fazit des ProBier-Clubs: „Die frische Rezenz, die sich außergewöhnlich lange hält, begeistert und zeugt von höchster Braukunst und langsamer und langer Reifung.“

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