„Wenn das eine Lerche ist, bin ich ein Schwabe“, kommentierte Protektor Matthias Zeller das Motiv. Und tatsächlich, die zum wiederholten Mal vom Weiler Frank Schmohl gestaltete Plakette soll eigentlich das Lörracher Wappentier mit einer Wäscheklammer auf dem Schnabel präsentieren. Doch alle im Saal waren sich einig, dass das Federvieh wohl eher einer Eule gleicht. „Mir gefällt sie trotzdem“, kommentierte Obergildenmeister Jörg Roßkopf. Kein Wunder – wohnt er doch wie der Künstler in der Stadt der Stühle.
Die Zunftmeister
Die Zunftabendpremiere ist noch fern, die Zunftmeister durften sich dennoch schon mit einigen Lachsalven warmschießen. Philipp Buser ging dabei mit seiner Liebsten – allem Klimaprotest zum Trotz – auf Kreuzfahrt, wo er vor lauter Essen und Trinken „ColaBierte“. Klaus Ciprian-Beha beschäftigte sich ebenfalls mit dem Klima, summte fleißig für die Bienen und kritisierte das EU-Freihandelsabkommen mit Südamerika.
Ralf Buser musste seine Rede über den Eintritt in den beruflichen Ruhestand als Chef des Café Pape persönlich halten, weil ihn seine „Alexa“ im Stich ließ und auch seine geplante Weltreise als Ruheständler fiel eher kurz aus, da seine Ersparnisse bereits nach sechs Stunden aufgebraucht waren.
Helikopter-Eltern, Erstsemester-Elternabende und die Zustände in der Schullandschaft nahm Thomas Wagner zum Anlass für einen bissigen Vortrag über die Bildung: „Mir hänn kei Zit meh für Bildung, mir chönne nur noch Kompetenze und keine Fähigkeite meh ausbilde“, beklagte er und machte sich für ein „Lasser-Gymnasium“ nach dem Vorbild der „Rothaus-Arena“ stark, um wieder Geld in die Stadtkasse zu spülen.
Dass der Klimawandel auch im Markgräflerland angekommen ist, hat Karlheinz Sterzel mit einer Erdbeereis-Schmelztest herausgefunden. Nun macht er sich Sorgen um die Zukunft, die „Klimaflüchtlinge“ aus der Nachbarstadt nach Lörrach bringen könnte: „Wenn de Meeresspiegel extrem stiegt, verwütschts d’Wiiler als ersti, weil Wiil liegt jo tiefer – nit nur intellektuell sondern au geografisch“.
Die Gastredner und Schluss
Als Gastredner durfte Kanderns Alt-Bürgermeister Bernhard Winterhalter in die Bütt und präsentierte sich als Reiseveranstalter für Unruheständler mit so manchem Altherrenwitz. Manfred Wagner aus Grenzach-Wyhlen ging als Polizist mit Knöllchen auf „Schweizerjagd“, bevor im Anschluss ausgerechnet der Basler Felix Drechsler als Fata Morgana ans Mikrofon trat.
Das Schlusswort blieb traditionell Oberbürgermeister Jörg Lutz vorbehalten. Er freute sich über die Protektorenwahl. Denn nach einer Schwäbin (Margarete Kurfeß) und einer Rheinländerin (Monika Neuhöfer-Avdic) unterstreiche die Wahl eines Weilers erneut die Weltoffenheit der Eulen- äh Lerchenstadt.
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Video der Protektorenvorstellung (Kamera: Sarah Zimmermann):